Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />
Zusammenfassung Workshop IV<br />
<strong>Logistik</strong>flächen<br />
Jens Usadel, d*ing planung<br />
11<br />
Die weltweit wachsenden Warenströme sind<br />
Ursache für die zunehmende Nachfrage nach<br />
<strong>Hafen</strong>- und <strong>Logistik</strong>flächen in den europäischen<br />
<strong>Hafen</strong>metropolen. Die Chancen und Probleme der<br />
städtischen Entwicklung durch sich verändernde<br />
bzw. wachsende <strong>Logistik</strong>flächen waren Thema<br />
des Workshops IV. Vor dem Hintergrund der<br />
<strong>Hafen</strong>entwicklungen in Helsinki und Rotterdam<br />
sollten Ideen für eine zukunftsfähige Entwicklung<br />
der Schnittstelle zwischen <strong>Stadt</strong> und <strong>Hafen</strong> an<br />
der Norderelbe und entlang des Reiherstiegs in<br />
<strong>Hamburg</strong>-Wilhelmsburg entwickelt werden. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt galt dem kooperativen<br />
Zusammenwirken der <strong>Hafen</strong>- und <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />
Zur besseren Übersicht und zur Einführung in<br />
die Thematik wurde den Teilnehmern zunächst<br />
der <strong>Stadt</strong>teil Wilhelmsburg mit den vorhandenen<br />
bzw. geplanten Flächen für <strong>Logistik</strong> Nutzungen<br />
vorgestellt. In weiten Teilen des <strong>IBA</strong> Betrachtungsgebietes<br />
befinden sich mehrere Flächen, die<br />
- geprägt durch die <strong>Hafen</strong>nähe - von zahlreichen<br />
<strong>Logistik</strong>betrieben genutzt werden. Die Wohnbevölkerung<br />
Wilhelmsburgs sieht dabei sowohl die<br />
Vorteile der wohnortnahen Arbeitsmöglichkeiten<br />
als auch die gravierenden Nachteile, die durch die<br />
hohe Verkehrsbelastung des <strong>Stadt</strong>teils entstehen.<br />
Seit langem fordert die Wilhelmsburger Bevölkerung<br />
daher ein umfassendes Verkehrskonzept,<br />
dass die Verkehrsströme des <strong>Hafen</strong>s und im<br />
<strong>Stadt</strong>teil besser leitet. Dabei wird auch der Standort<br />
der <strong>Logistik</strong>flächen hinterfragt.<br />
Inputs der Referenten<br />
In dem ersten Beitrag berichtete Matti Kaijansinkko<br />
von akutellen Planungen in Helsinki. Die<br />
<strong>Stadt</strong> verlagert derzeit ihre <strong>Hafen</strong>flächen für den<br />
Güterumschlag aus den Inneren <strong>Stadt</strong>bereichen<br />
an den östlichen Rand der <strong>Stadt</strong>grenze. Bis 2008<br />
soll der neue <strong>Hafen</strong> fertig gestellt sein. Erwartet<br />
wird eine wesentliche Entlastung der Innenstadtbereiche<br />
von Helsinki. Die freiwerdenden Flächen<br />
sind ein großes Potenzial für die Innenentwicklung<br />
Helsinkis. Ca. 30.000 neue Einwohner und<br />
ca. 18.000 neue Arbeitsplätze sind auf den umzunutzenden<br />
Flächen geplant.<br />
Ein breiter Freizeit- und Grüngürtel trennt den<br />
neuen Güterhafen von den westlich anschließenden<br />
Wohngebieten. Die Eisenbahnanbindung der<br />
neuen Flächen erfolgt über einen 12 km langen<br />
Tunnel, der für die Erschließung der Flächen<br />
gebaut werden musste.<br />
Auch die <strong>Stadt</strong> Rotterdam verlagert wesentliche<br />
Teile ihres <strong>Hafen</strong>s aus der Inneren <strong>Stadt</strong>.<br />
In seinem Input stellte Marco den Heijer diese<br />
Planungen vor. Auf neu aufgeschütteten Flächen<br />
in der Nieuwe Maasmündung entsteht ein neues<br />
<strong>Hafen</strong>areal Maasvlakte 2 unmittelbar an der<br />
Nordseeküste. Die von See kommenden Containerschiffe<br />
brauchen nicht mehr bis zum alten<br />
<strong>Hafen</strong> den Fluss aufwärts fahren.<br />
Die leerfallenden, zentrumsnahen <strong>Hafen</strong>flächen<br />
werden für die Cityerweiterung mit attraktiven<br />
Wohngebieten und neuen Nutzungen vorbereitet<br />
und bebaut. Eine zusätzliche Autobahn verbindet<br />
die alten und neuen <strong>Hafen</strong>flächen. Durch die<br />
Auslagerung der <strong>Hafen</strong>flächen können größere<br />
Abstände zwischen sensiblen Wohnnutzungen<br />
und den Flächen für den Containerumschlag bzw.<br />
<strong>Logistik</strong>flächen realisiert werden.<br />
Durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit wird<br />
die Bevölkerung gezielt in die Planungen einbezogen.<br />
Vorgesehen ist, weite Bereiche der <strong>Hafen</strong>flächen<br />
durch besondere Angebote sowie eine<br />
attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums für<br />
die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dadurch<br />
wird eine höhere Akzeptanz und Identifikation<br />
der Bevölkerung mit den <strong>Hafen</strong>nutzungen erwartet.<br />
Im Mittelpunkt der weiteren Inputs standen<br />
lokale Fragen in <strong>Hamburg</strong> und Wilhelmsburg im<br />
Vordergrund. In ihrem Beitrag gab Tina Wagner<br />
einen Überblick über die <strong>Logistik</strong>flächennutzung<br />
in der Metropolregion und insbesondere in Wilhelmsburg.<br />
In Wilhelmsburg sind <strong>Logistik</strong>betriebe<br />
insbesondere entlang der <strong>Hafen</strong>kante und an<br />
den überregionalen Verkehrswegen zu finden,<br />
wo sie unter bestimmten Voraussetzungen einen<br />
sinnvollen Puffer im Übergang zur Wohnnutzung<br />
darstellen. Je nach Nutzung können <strong>Logistik</strong>flächen<br />
einen hohen Flächenbedarf und ein hohes