15.12.2012 Aufrufe

Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />

Szenarien einer globalen<br />

Güterverkehrsentwicklung<br />

Lutz Ickert, progTrans AG<br />

30<br />

Die dynamischen Außenhandelsverflechtungen,<br />

die nach wie vor weiter leicht steigenden Transportweiten<br />

und die Fortführung des Güterstruktureffekts<br />

führen auch in den nächsten 15 Jahren<br />

zu markanten Zunahmen im Güterverkehr. Davon<br />

werden in erster Linie die internationalen Relationen<br />

betroffen sein. Im Split der Verkehrszweige<br />

werden sich auch in Zukunft keine signifikanten<br />

Veränderungen einstellen.<br />

Im vorliegenden Beitrag sollen die Hintergründe<br />

und künftigen Ausprägungen zur Güterverkehrsleistung<br />

von Deutschland, Europa und<br />

in Übersee im Rahmen von „Szenarien zur globalen<br />

Güterverkehrsentwicklung“ dargestellt<br />

und kurz erläutert werden. Die Prognosen sind<br />

Querschnittsergebnisse aus verschiedenen Untersuchungen<br />

der Basler ProgTrans AG, die einen<br />

Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Analyse und<br />

Prognostik des Güter- wie auch des Personenverkehrs<br />

sieht.<br />

Der Beitrag beginnt mit einigen Ausführungen<br />

zur szenarischen Betrachtung von Verkehrserzeugung<br />

und Modal Split. Dabei sollen die wichtigsten<br />

Rahmenbedingungen angesprochen und<br />

der Zusammenhang zum Güterverkehr hergestellt<br />

werden. Anschließend geht der Blick in die<br />

Zukunft und der möglichen Ausprägungen der<br />

Güterverkehrsleistung bis zum Jahr 2020.<br />

Nachfrage nach<br />

Güterverkehrsleistungen<br />

Der Güterverkehr ist immer nur das Ergebnis verschiedener<br />

Prozesse, die sich im Spannungskreis<br />

aus gesellschaftlichen Entwicklungen, natürlichen<br />

Ressourcen, raumstrukturellen Gegebenheiten,<br />

technologischen Fortschritten und einer sich<br />

immer mehr integrierenden bzw. globalisierenden<br />

Welt abspielen. Verkehr ist nie Selbstzweck,<br />

sondern immer nur Mittel zum Zweck. Aus dieser<br />

Sichtweise ergibt sich (leider) auch die Tatsache,<br />

dass die Nachfrage nach Mobilität bzw. Verkehrsleistung<br />

nur sehr beschränkt zu beeinflussen<br />

oder gar zu steuern ist. Um die Entwicklungen<br />

jedoch erklären und für die Zukunft abschätzen<br />

zu können, gibt es demographische und volks-<br />

wirtschaftliche Kenngrößen, die die Auswirkungen<br />

der oben benannten Prozesse zu beschreiben<br />

versuchen. Zu diesen Kenngrößen kann ein<br />

Zusammenhang zur Verkehrserzeugung bzw. zur<br />

Nachfrage nach Verkehrsleistungen hergestellt<br />

werden.<br />

Demographische und volkswirtschaftliche<br />

Bedingungen<br />

Die Bevölkerung wird sich je nach räumlicher<br />

Betrachtung ganz unterschiedlich entwickeln.<br />

Während in Deutschland von keinem weiteren<br />

Bevölkerungswachstum auszugehen ist, nimmt<br />

die Zahl der Einwohner in Westeuropa bis 2020<br />

noch geringfügig um insgesamt 3 Prozent zu. In<br />

Osteuropa hingegen sinkt die Zahl der Einwohner<br />

bereits seit einigen Jahren, ohne dass eine<br />

Abkehr von diesem Trend absehbar wäre. Global<br />

jedoch wird sich die Zahl der Menschen – und<br />

damit auch der potenziellen Konsumenten, zu<br />

denen die Waren gelangen müssen – signifikant<br />

erhöhen: Von 6.6 Milliarden auf 7.7 Milliarden.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt – als Maß der Leistungsfähigkeit<br />

einer Volkswirtschaft – besitzt<br />

eine noch viel höhere Bedeutung zur Nachfrage<br />

im Güterverkehr als die Bevölkerungsentwicklung.<br />

Und hier werden die Wachstumskurven<br />

deutlich steiler ausfallen als die zur Zahl der<br />

Einwohner. In Deutschland wird ein jahresdurchschnittliches<br />

Wachstum zwischen 1 und 2 Prozent<br />

erwartet, in Westeuropa werden diese Zunahmen<br />

noch geringfügig stärker ausfallen. Noch viel<br />

markanter – und für den Güterverkehr an Bedeutung<br />

gewinnend – werden die Wachstumskurven<br />

zum Außenhandel ausfallen: Für Europa sehen<br />

die Ökonomen jährliche Zunahmen von mehr<br />

als 4 Prozent für die Werte der Warenaus- und<br />

-einfuhren.<br />

Trendszenario<br />

Da die Nachfrage als solche kaum steuerbar ist,<br />

kann jedoch versucht werden, deren Ausprägung<br />

bzw. ihre Wirkungen zu beeinflussen. In den<br />

Bereichen der Politik lässt sich über Steuern<br />

und Abgaben, über Verbote und Gebote, mit der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!