Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />
Vortrag peter Latz<br />
Am Beispiel Kirchberg Luxembourg wurde der<br />
Umbau einer Autobahn in einen städtischen Boulevard<br />
vorgestellt. Durch eine Reduzierung der<br />
zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 130 auf<br />
70 km/h und veränderte Spuraufteilungen, sowie<br />
eine gezielte räumliche Einbindung in die Bebauungsstruktur<br />
mit Schaffung von Querungsmöglichkeiten<br />
etc., wurde eine größere <strong>Stadt</strong>verträglichkeit<br />
erreicht, die für das gesamte Planungsgebiet<br />
als Identität wichtig geworden ist. Wie weit<br />
ein Planungsansatz gehen kann, damit die Straße<br />
die Funktion eines sozialen Raumes wiedergewinnen<br />
kann, zeigt der Vorschlag, in dem Projektgebiet<br />
auf Kantinen innerhalb der Bürogebäude zu<br />
verzichten.<br />
Von Peter Latz wurde die These vertreten, dass<br />
der Typ einer Überlandstraße in der <strong>Stadt</strong> grundsätzlich<br />
fehl am Platz sei. Vielmehr müssten<br />
sozialer Raum und Straße identisch sein. Dazu<br />
gehöre auch, dass bei einer Vergrößerung der<br />
baulichen Dichte nicht etwa mehr Verkehrsinfrastruktur<br />
erstellt werde, sondern im Gegenteil eine<br />
Reduzierung der Verkehrsinfrastruktur (d.h. der<br />
Verkehrsflächen) erfolgen solle.<br />
Die planung der<br />
<strong>Hafen</strong>querspange und die Kritik<br />
an der bisherigen planung<br />
Im zweiten Teil des Workshops wurde zunächst<br />
die Ausgangssituation zur <strong>Hafen</strong>querspange vorgestellt.<br />
Die mit der Planung beauftragte Realisierungsgesellschaft<br />
hat die Ausgangssituation der<br />
<strong>Hafen</strong>entwicklung skizziert und die entsprechenden<br />
Prognosen über die zukünftige Verkehrsentwicklung<br />
genannt. Vorgestellt wurden die Varianten,<br />
die in der zum Zeitpunkt des Workshops<br />
noch nicht abgeschlossenen Untersuchung miteinander<br />
verglichen wurden. Die entscheidenden<br />
Unterschiede in den Trassenalternativen ergeben<br />
sich im östlichen Abschnitt bei der Querung des<br />
Spreehafens. Neben der ursprünglichen Variante<br />
einer Brücke über den Spreehafen wurden hier<br />
weitere Alternativen mit (Teil-) Tunnellösungen<br />
insbesondere am Spreehafen betrachtet.<br />
Eine kritische Gegenposition wurde von Gerhard<br />
Bolten vorgetragen, der eine Desinformation<br />
der Öffentlichkeit beklagte, die zu einer starken<br />
Verunsicherung der Bevölkerung in den betroffenen<br />
Gebieten führe. Seine Forderung lautete,<br />
die <strong>Hafen</strong>querspange nicht als ebenerdige Trasse<br />
oder Hochstraße (insbesondere nicht als Brücke<br />
über den Spreehafen) zu bauen. Allenfalls eine<br />
Führung im Deich bzw. als Tunnel wäre für die<br />
Bevölkerung im Reiherstieg bzw. im nördlichen<br />
Teil von Wilhelmsburg denkbar. Um die Gesamtsituation<br />
zu verbessern, forderte Gerhard Bolten<br />
Lärmschutzmaßnahmen an der Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße und an der Nord-Süd-Bahntrasse,<br />
verbunden mit der Option, die Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße generell zu verlegen und parallel<br />
zur Bahn zu führen.<br />
Fragen für die Diskussion<br />
Aufgrund der Anregungen aus den Vorträgen<br />
wurden von den Workshopteilnehmern zunächst<br />
Fragen gesammelt, für die nicht unmittelbar<br />
Lösungen gesucht wurden, die aber einen Fundus<br />
für die abschließende Diskussionsrunde bildeten:<br />
• Wie kann öffentlicher und motorisierter<br />
Verkehr in <strong>Hamburg</strong> gemeinsam geplant<br />
werden?<br />
• Wie können Kapazitäten für neue Entwicklungen<br />
geschaffen werden ohne Fremdverkehr<br />
anzuziehen?<br />
• Welchen Nutzen hat die <strong>Hafen</strong>querspange<br />
für den <strong>Stadt</strong>teil Wilhelmsburg?<br />
• Was ist eine zukunftsfähige Lösung für die<br />
Wilhelmsburger Reichsstraße?<br />
• Wie könnte eine „inszenierte“ Straßenlösung<br />
in Wilhelmsburg aussehen?<br />
• Sollte ein Grundsatz „keine zusätzlichen<br />
Trassen in verdichteten <strong>Stadt</strong>räumen“<br />
etabliert werden?<br />
• Gibt es Alternativen ohne Autobahn?<br />
•<br />
Wie kann im weiteren Verfahren die städtebauliche<br />
Qualität gesichert werden?