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Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

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<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />

2<br />

auf <strong>Hamburg</strong>er Straßen basieren auf einer<br />

Summierung von Querschnittszählungen. Diese<br />

Werte berücksichtigen z.B. nicht die temporären<br />

Auswirkungen von Baustellen oder auch veränderte<br />

Fahrtrouten, sie erlauben es jedoch, die<br />

Entwicklung der Fahrzeugzahlen überblicksweise<br />

zu skizzieren.<br />

Zunächst kann festgehalten werden, dass die<br />

Bedeutung <strong>Hamburg</strong>s als Umschlagshafen für<br />

Containerverkehre ins Baltikum steigt und sich<br />

somit die Transshipmentraten erhöhen. Dadurch<br />

stieg der Anteil des Feederschiffs am <strong>Hafen</strong>hinterlandverkehr<br />

zwischen 1990 und 2005 von<br />

4% auf 16%, während die Anteile von Schiene<br />

und Binnenschiff im gleichen Zeitraum von 37%<br />

auf 31% bzw. 15% auf 10% sanken (Bundesamt<br />

für Güterverkehr, 2005; www.hafen-hamburg.<br />

de, 2007). Interessant ist allerdings, dass der<br />

Modal Split Anteil der Straße für den <strong>Hafen</strong>hinterlandverkehr<br />

in dieser Zeit um 44% relativ<br />

konstant geblieben ist (Bundesamt für Güterverkehr,<br />

2007), der Straßengüterverkehr hätte also<br />

- wenn andere Faktoren, wie z.B. Zuladung pro<br />

LKW, gleich geblieben sind - eigentlich zumindest<br />

im <strong>Hafen</strong>hinterlandverkehr ähnliche Wachstumsraten<br />

verzeichnen müssen wie der <strong>Hafen</strong>güterumschlag<br />

insgesamt. Dass dies nicht der Fall<br />

gewesen zu sein scheint, lässt sich aus den zur<br />

Verfügung stehenden Zahlen nicht direkt erklären.<br />

Es könnte aber beispielsweise zumindest teilweise<br />

der Tatsache zuzuschreiben sein, dass 40<br />

Fuß oder 2 TEU Container einen immer größeren<br />

Anteil am Containergüterverkehr innehaben und<br />

somit der Anteil der LKW, die mit nur einem 20<br />

Fuß Container fahren, sinkt. Mit anderen Worten,<br />

eine gleiche Anzahl von Fahrzeugen bewegt mehr<br />

TEU. Auch könnte sich der Modal Split anderer<br />

auf <strong>Hamburg</strong> bezogener Güterverkehre zu einem<br />

sinkenden Straßenverkehrsanteil hin verändert<br />

haben. Hierüber liegen jedoch keine Informationen<br />

vor.<br />

Bedeutung für <strong>Hamburg</strong><br />

Es kann festgehalten werden, dass sowohl der<br />

Güterverkehr insgesamt als auch der Straßengüterverkehr<br />

im Besonderen in der Region <strong>Hamburg</strong><br />

weiter wachsen werden – wenn auch letzterer<br />

wohl in geringerem Maße als der Güterumschlag<br />

selbst. Da schon der status quo im Bezug<br />

auf Staubildung und Stauanfälligkeit, Emissionen<br />

(Lärm, Feinstaub, CO ), Infrastrukturinvestitions-<br />

2<br />

und Instandhaltungskosten, Unfallgefahren sowie<br />

genereller Belastung des Lebensraums <strong>Stadt</strong><br />

jedoch nicht nachhaltig und augenscheinlich<br />

auch nicht konsensfähig ist, bleibt die Frage, wie<br />

mit diesem Wachstum umgegangen werden soll.<br />

Die grundsätzliche Maxime der Verkehrsplanung<br />

lautet in diesem Zusammenhang „vermeiden<br />

– verlagern – verträglicher abwickeln“. Da das<br />

Vermeiden von Güterströmen – z.B. durch Regionalisierung<br />

von Produktion und Verbrauch sowie<br />

verändertes Konsumverhalten – ein politisch<br />

sensibles und hoch komplexes Thema ist, wäre<br />

die erste Strategie die der Verlagerung: Können<br />

Güterströme auf weniger umweltschädliche und<br />

stadtverträglichere Verkehrsträger umgeleitet,<br />

werden, die idealerweise sogar noch vorhandene<br />

Kapazitäten aufweisen? Für die Beantwortung<br />

dieser Frage ist es wichtig zu wissen, von wo nach<br />

wo Güter auf welchen Verkehrsträgern bewegt<br />

werden, da nur mit dieser Information zielführend<br />

über Alternativen diskutiert werden kann.<br />

Die nebenstehende Abbildung zeigt, dass ein<br />

Großteil der – zusätzlich zum Binnenverkehr<br />

– auf <strong>Hamburg</strong> bezogenen Straßengüterverkehre<br />

seine Quelle oder sein Ziel in den nördlichen<br />

Bundesländern hat und somit zumeist keine hohe<br />

Schienenaffinität aufweist. Binnenwasserstraßen<br />

stehen für viele dieser Relationen gar nicht zur<br />

Verfügung, die Verlagerungspotenziale sind also<br />

stark begrenzt. Diese wären für die Verkehre ins<br />

restliche Deutschland bzw. Europa höher, wären<br />

aber auf der einen Seite von der Art der Güter<br />

(z.B. Grad der Bündelung, Zeitsensitivität) und<br />

auf der anderen Seite auch wieder von Verfügbarkeit<br />

und Kapazität der entsprechenden Infrastrukturen<br />

abhängig.

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