Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />
11<br />
9. Die Forderungen nach einer wirksamen Redu-<br />
zierung der Belastungen und der Verhinderung<br />
neuer, zusätzlicher Belastungen bedeutet:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Keine <strong>Hafen</strong>querspange als ebenerdige<br />
Trasse oder als Hochstraße<br />
Keine <strong>Hafen</strong>querspange als Hochstraße<br />
über den Spreehafen<br />
Lärmschutzmaßnahmen an der Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße und an der Nord-Süd-<br />
Bahntrasse.<br />
10. Ist das zu teuer, ist das abwegig?<br />
Mir scheint das Verlegen von Hauptverkehrsstraßen<br />
in städtebaulichen Entwicklungszonen<br />
und im innerstädtischen Bereich inzwischen<br />
Stand der Technik zu sein. Beispiele:<br />
• Boston (The Big Dig)<br />
• Schwemmendingen bei Zürich (Absenken<br />
der A1)<br />
• Köln (Rheinuferstraße)<br />
• Düsseldorf (Rheinuferstraße)<br />
• Diverse Ortumgehungen an oberitalienischen<br />
Seen - hinter der Ortslage durch den<br />
Berg hindurch<br />
11. Es gibt überlegte Ansätze, die die Notwendigkeit<br />
einer <strong>Hafen</strong>querspange in Frage stellen. Akzeptiert<br />
man aber, dass es eine <strong>Hafen</strong>querspange<br />
geben muss (aus meiner Sicht eine plausible<br />
und sinnvolle Position), dann müsste eine solche<br />
Trasse zumindest in der Nähe der Wohn- und<br />
Erholungsbereiche unterirdisch geführt werden.<br />
Dies gilt für eine Führung am Südrand ebenso wie<br />
am Nordrand der Elbinsel.<br />
12. Will man die Trasse am Nordrand der Elbinsel<br />
anordnen, dann sind Tunnellösungen unterhalb<br />
des Spreehafens extrem teuer.<br />
Sinnvoller erscheint es mir, den bestehenden<br />
Deich durch eine Spundwand zu ersetzen (eine<br />
bewährte und an anderer Stelle des <strong>Hafen</strong>s bereits<br />
praktizierte Lösung) und auf der Landseite<br />
hinter dieser Spundwand - dort wo sich bisher der<br />
Deichkörper befindet - eine gedeckelte Straße zu<br />
bauen.<br />
Die Basiskosten für einen Ersatz des Deiches<br />
durch eine Spundwand auf 2 km Länge liegen<br />
inklusive Materialkosten bei ca. 16 Mio. Euro. Man<br />
erhält einen gegenüber der jetzigen Situation<br />
deutlich besseren Hochwasserschutz mit einer<br />
Höhe von 8,50 m - 9.00 m über NN. Der Deichkörper<br />
kann reduziert werden. Auf der Wasserseite<br />
ergeben sich potenziell größere Wasserflächen.<br />
Auf der Landseite ergibt sich ein Bereich,<br />
in dem die Autobahn im Trog gelegt, überdeckelt<br />
und begrünt werden kann.<br />
Weitere Kosten einer städtebaulichen Aufwertung,<br />
beispielsweise vorgelagerte Terrassen zur<br />
Wasserseite hin oder Anlagestellen für Hausboote,<br />
sind hier zunächst nicht zu betrachten, da es<br />
sich um Verbesserungsmaßnahmen handelt, die<br />
ohnehin gebaut werden sollten.<br />
Diese Maßnahmen werden im Zusammenhang<br />
mit einer Spundwand jedoch sehr viel einfacher<br />
durchzuführen sein als vor dem bestehenden<br />
Deich mit seiner langen Böschung.<br />
13. Wenn die <strong>Hafen</strong>querspange am nördlichen<br />
Rande Wilhelmsburgs gebaut wird, muss die Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße zurück gebaut werden,<br />
damit sie keine zusätzlichen Verkehre aus der<br />
<strong>Hafen</strong>querspange anzieht.<br />
Eine alternative Forderung der Bürgerinitiativen<br />
ist, die Wilhelmsburger Reichsstraße an die Eisenbahntrasse<br />
heranzulegen und einen Lärmschutz<br />
für beide gleichzeitig zu bauen. Diese mögliche<br />
Verlagerung sollte nicht durch neue Hochbaumaßnahmen<br />
im Bereich einer verlegten Trasse<br />
unmöglich gemacht werden, wie sie zur Zeit<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Entweder wandelt man also die Wilhelmsburger<br />
Reichsstraße im Zuge eines Gesamtkonzeptes<br />
von einer Autobahn in eine urbane <strong>Stadt</strong>straße<br />
oder aber man verlegt sie als Autobahn an die<br />
Bahntrasse und schirmt sie wirksam ab. Bevor ein<br />
solches Konzept steht, sollte man nicht unnötig<br />
im Bereich der beiden alternativen Trassen und<br />
Varianten Erschwernisse aufbauen.