Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR 3 wORKSHOp HAFEN I: EFFIzIENTE - LOGISTIK LOGISTIK - STADT<br />
Neben den rechtlichen Rahmensetzungen (z. B.<br />
Lkw-Wochenendfahrverbot), bleiben Infrastrukturnutzungskonflikte<br />
(insbesondere Güter vs.<br />
PAX) und die Fragen der Haftung (Lieferschein,<br />
Lkw-Stellplatz) zunächst bestehen.<br />
5. wie fördert man den Gütertransport per<br />
Binnenschiff?<br />
Als wesentliche Hindernisse für einen verstärkten<br />
Einsatz des Binnenschiffs im <strong>Hafen</strong>hinterlandtransport<br />
wurden die ineffizienten Abfertigungsprozesse<br />
in den See- und Binnenhäfen bzw.<br />
durch den Zoll, die schlechten Wettbewerbsbedingungen<br />
durch die bisher nicht vollständig<br />
stattgefundene Einpreisung externer Kosten und<br />
das „altbackene“ Image der Binnenschifffahrt<br />
identifiziert. Hinzu komme die Unwissenheit der<br />
Spediteure bzw. der Verlader hinsichtlich der<br />
Potenziale der Binnenschifffahrt, die u. a. auf die<br />
Fragmentierung des Marktes bei gleichzeitiger<br />
Konzentration bei den Containertransporten (z.B.<br />
DBR, Lexzau, KTG) zurückzuführen sei. Außerdem<br />
fehle es an der Nutzung von Innovationspotenzialen,<br />
beispielsweise der Universitäten.<br />
Darüber hinaus bestünden infrastrukturelle<br />
Engpässe, aufgrund zu niedriger Brücken, zu<br />
kurzer Schleusen, zu geringer Abladetiefen und<br />
zu schmaler Wasserstraßen. Zwar sind Ausbaupläne<br />
im Bundesverkehrswegeplan verankert;<br />
deren Realisierung in vollem Umfang steht aber<br />
aus. Dabei gingen die Meinungen auseinander,<br />
ob der bisher geplante Ausbauzustand für einen<br />
wirtschaftlich tragfähigen Betrieb ausreiche. In<br />
diesem Zuge wurde auch die Konkurrenzsituation<br />
mit dem „Ostblock-Kostenniveau“ diskutiert.<br />
Einigkeit bestand darin, dass der Gütertransport<br />
per Binnenschiff gefördert werden müsse, ggf.<br />
auch auf der politischen Ebene (bspw. über das<br />
„Shortsea Shipping Inland Waterway Promotion<br />
Center“). Für die Verbesserung der Abfertigung<br />
wurden das Konzept der Port Feeder Barge, die<br />
Einrichtung eines zentralen bzw. mehrerer dezentraler<br />
Binnenschiff-Terminals, sowie die Nutzung<br />
von Anreiz- und Druckmöglichkeiten (z. B. in<br />
Form von Subventionen oder als „Verpflichtung“<br />
zur Nutzung, ähnlich der Terminalausschreibung<br />
in Rotterdam) genannt.<br />
6. Internationale Beispiele: was wird in <strong>Hamburg</strong><br />
genutzt, was können wir übernehmen?<br />
Auf internationaler Ebene wurde aufgrund des<br />
bestehenden Handlungsdrucks bereits eine Vielzahl<br />
an Maßnahmen realisiert. Im Rahmen des<br />
Workshops wurden für die Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />
daraus folgende Ideen entwickelt:<br />
Die Nutzung von Helgoland oder Brunsbüttel als<br />
„Off-Shore Feeder-Terminal“. Der Bau von „logistischen<br />
Stockwerkbauten“ bzw. die Realisierung<br />
automatisierter Containertransporte in Hochregallagern.<br />
Der Einsatz von Gigalinern (Longlinern<br />
bzw. Monstertrucks) für die hafeninternen Umfuhren.<br />
Der Einsatz einer Landstromversorgung.<br />
Die Einrichtung eines separaten Korridors für den<br />
Bahn-Hinterlandtransport (idealerweise zweilagig)<br />
bzw. von <strong>Hafen</strong>-Hinterlandhubs sowie die<br />
Einführung eines Truck-Appointments.<br />
Diskutiert wurde zudem die intelligente Verteuerung<br />
von Transporten (Pigou-tax), z. B.<br />
durch die Einführung einer “Happy Hour” bzw.<br />
einer “Peak Fare” für die Containerabholung.<br />
Es wurden aber auch attraktive Formen der <strong>Hafen</strong>gestaltung<br />
(der <strong>Hafen</strong> als Freizeitpark), der<br />
ÖPNV-Erschließung (z.B. Fähren) bzw. der Radverkehrsnutzung<br />
des <strong>Hafen</strong>s, sowie die Einführung<br />
einer Port-Pkw Maut vorgeschlagen.<br />
7. welche Anreize gibt es für eine optimierte<br />
zusammenarbeit der Akteure?<br />
Die Impulsreferenten wiesen alle drauf hin, wie<br />
sehr eine effiziente <strong>Logistik</strong> und damit die Aufstellung<br />
für zukünftige Anforderungen von einer<br />
optimierten Zusammenarbeit der Akteure abhängen.<br />
Am Weitesten gingen die Vorstellungen zur<br />
Funktion eines <strong>Hafen</strong>koordinators (siehe Vortrag:<br />
Hans Stapelfeldt).