Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR 4 wORKSHOp HAFEN II: VERKEHRSmANAGEmENT<br />
- LOGISTIK - STADT<br />
Zielsetzungen für und Möglichkeiten solcher<br />
Maßnahmen zur Gestaltung des Güter- wie Personenverkehrs<br />
wurden im Spannungsfeld zwischen<br />
den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökonomie,<br />
Ökologie und Soziales dargestellt.<br />
Nach jedem Vortrag wurden potenzielle Themen<br />
für eine vertiefende Betrachtung im Diskussionsteil<br />
notiert, aus denen die Workshopteilnehmer<br />
dann insgesamt vier Themen auswählten.<br />
Abgeleitet aus dem ersten Vortrag wurde die<br />
Möglichkeit durchdacht, ein LKW-Führungsnetz<br />
für das Stromspaltungsgebiet einzuführen. Es<br />
gibt bereits ein Netz von für den LKW-Verkehr<br />
bevorzugten Strecken, das weiterentwickelt<br />
werden sollte. In diesem Zusammenhang wurde<br />
die Forderung gestellt, dass - analog zu Untersuchungen<br />
in Bremen - belastbare Zahlen generiert<br />
werden, die die essentielle Grundlage für die<br />
notwendige Bewertung von Strecken (Sensibilität<br />
der anliegenden Nutzungen, Kapazität der Strekken/Knotenpunkte,<br />
etc.) und den Aufbau eines<br />
Führungsnetzes darstellen. Ein solches Führungsnetz<br />
muss in Störungsfällen auch Streckenvarianten<br />
bieten können und kann vor allem nur dann<br />
eine möglichst breite Akzeptanz erfahren, wenn<br />
alle potenziell Betroffenen im Rahmen eines<br />
Bürgerbeteiligungsverfahrens an der Erstellung<br />
teilhaben können. Als eine konkrete Vorgabe an<br />
ein solches Netz wurde festgehalten, dass das<br />
Leitsystem den aktuell als störend empfundenen<br />
Durchgangsverkehr durch die <strong>Stadt</strong>mitte Wilhelmsburgs<br />
vermeiden soll.<br />
Als zweites Thema wurde die strategische<br />
Ebene der Verkehrsplanung diskutiert. In diesem<br />
Zusammenhang wurde es als besonders wichtig<br />
erachtet, dass die Belange der (<strong>Hafen</strong>-) Wirtschaft<br />
und der Wohnbevölkerung gleichermaßen<br />
berücksichtigt werden. Dabei sollen insbesondere<br />
bestehende und zukünftige Grenzwerte für<br />
Schadstoff- (Feinstaub, Stickoxyde) und Lärmemissionen<br />
beachtet und langfristig eine Entlastung<br />
der hafennahen Wohngebiete angestrebt<br />
werden. Als Maßnahme wurde vorgeschlagen, die<br />
Potentiale des Binnenschiffs für eine Verlagerung<br />
von der Straße sowohl im <strong>Hafen</strong> als auch im Hinterland<br />
stärker zu nutzen, sowie auch außerhalb<br />
des <strong>Hafen</strong>s automatisierte Transportsysteme<br />
einzusetzen – z.B. für schienengebundene Verkehre<br />
zu im Hinterland gelegenen Güterverkehrsknoten.<br />
Im Rahmen des dritten Themas wurden die<br />
Möglichkeiten betrachtet, bereits durch die<br />
Wirtschaft generierte Daten zum Verkehrsmanagement<br />
zu nutzen. Es wurde ein großer<br />
potenzieller Datenpool aus privatwirtschaftlichen<br />
Quellen identifiziert (siehe DAKOSY), der durch<br />
eine Verknüpfung mit Informationen der öffentlichen<br />
Hand große Synergiepotenziale besitzt.<br />
Hierfür ist jedoch das Einverständnis der entsprechenden<br />
Akteure erforderlich. Eine zentrale<br />
Voraussetzung ist daher die Gewährleistung der<br />
Sicherheit dieser Daten und ggf. eine aggregierte<br />
Behandlung (wirtschaftlich) sensibler Daten. Es<br />
böte sich an, zu diesem Zwecke alle relevanten<br />
Akteure an einen Tisch zu holen, um Verwendungspotenziale<br />
und spezifische Bedürfnisse<br />
gemeinsam auszuloten. Ein wichtiges Ziel ist es,<br />
genauere kurzfristige Nachfrageprognosen zu<br />
ermöglichen, um so die vorhandene Infrastruktur<br />
- zum Beispiel durch Slotangebote für LKW an<br />
Terminals - besser nutzen zu können.<br />
Als vierte Thematik wurde die Nachfragebeeinflussung<br />
vertiefend betrachtet. In diesem Zusammenhang<br />
wurde erneut das Thema Effizienzsteigerung<br />
durch Automatisierung bestimmter<br />
Verkehre als vielversprechend aufgegriffen<br />
(Blockverkürzung bei der Bahn; LKW-Convoys).<br />
Bezüglich einer 24/7 <strong>Hafen</strong>nutzung (d.h. einer<br />
Nutzung 24 h am Tag, 7 Tage die Woche) wurde<br />
festgehalten, dass diese nur dann umzusetzen<br />
sei, wenn wohnverträgliche Lösungen gefunden<br />
werden können. Zudem wurde der (nicht einhellig<br />
unterstützte) Vorschlag gemacht, den <strong>Hafen</strong> als<br />
Umweltzone zu deklarieren, um Fahrzeugen, die<br />
bestimmte Emissionsgrenzwerte nicht einhalten,<br />
die Zufahrt zum <strong>Hafen</strong> verwehren zu können, was<br />
sich wiederum auch positiv auf das <strong>Hafen</strong>umfeld<br />
auswirken würde.