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Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

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<strong>IBA</strong>-LABOR 3 wORKSHOp HAFEN I: EFFIzIENTE - LOGISTIK LOGISTIK - STADT<br />

Container Shipping Management<br />

prof. Dr. Lars Stemmler, Hochschule für Angewandte wissenschaften<br />

1. Einführung<br />

Die Ausgangslage für den internationalen Con-<br />

tainerverkehr über den <strong>Hafen</strong> <strong>Hamburg</strong> wurde<br />

durch viele Referenten bereits ausführlich be-<br />

schrieben. In Kürze: <strong>Hamburg</strong> erwartet bis zum<br />

Jahre 2015 eine Verdoppelung des Container-<br />

umschlages von derzeit ca. 9 Mio. Standardcon-<br />

tainern (TEU) auf ca. 18 Mio. TEU pro Jahr. Die<br />

Verkehrswege im <strong>Hafen</strong>hinterland, insbesondere<br />

Straße und Schiene, geraten ohne einen weiteren<br />

Ausbau und/oder Nutzungsoptimierungen an das<br />

Ende ihrer Kapazität. Daraus ergibt sich die Fragestellung<br />

dieses Aufsatzes, was durch die Unternehmen<br />

getan werden kann, um die Kapazitäten<br />

der Verkehrsinfrastrukturen ohne einen weiteren<br />

Ausbau derselben optimal zu nutzen.<br />

Zur Beantwortung dieser Frage werden internationale<br />

Unternehmensinitiativen vorgestellt. Dazu<br />

gliedert sich der Aufsatz in drei Teile: Zunächst<br />

werden als Grundlage der nachfolgenden Argumentation<br />

die <strong>Hafen</strong>funktionen des Umschlags<br />

und der Konsolidierung bzw. Distribution erläutert<br />

und in einen historischen Zusammenhang<br />

gestellt. Dabei muss auch auf Vertragsbeziehungen<br />

zwischen den Beteiligten an der Transportkette<br />

eingegangen werden. In diesen Hintergrund<br />

werden dann drei internationale Beispiele eingebettet.<br />

In dem letzten Teil des Aufsatzes werden<br />

die vorgestellten unternehmerischen Prozessoptimierungen<br />

in den Handlungsrahmen der öffentlichen<br />

Hand hinsichtlich des Verkehrsinfrastrukturmanagements<br />

bzw. des -ausbaus gestellt.<br />

Es wird argumentiert werden, dass unternehmerische<br />

Prozessoptimierungen nur zusammen mit<br />

flankierenden öffentlichen Rahmenbedingungen<br />

erfolgreich Kapazitätsreserven der Verkehrsinfrastruktur<br />

heben können.<br />

2. Ausgangslage<br />

Häfen stellen in modernen Volkswirtschaften<br />

logistische Kristallisationskerne dar. Neben der<br />

Verknüpfung des Verkehrsträgers Schiff mit<br />

weiteren, insbesondere landgestützten Verkehrsträgern<br />

(Umschlagsfunktion), hat ein <strong>Hafen</strong> auch<br />

die Aufgabe, Warenströme zu konsolidieren und<br />

zu verteilen (Konsolidierungs- und Distributionsfunktion)<br />

(s. Abbildung). Der <strong>Hafen</strong> ist dabei nur<br />

ein Glied in einer komplexen Transportkette.<br />

Der Flaschenhals dieser Transportkette hat<br />

<strong>Hafen</strong> als Konsolidierungs-, Distributions- und<br />

Umschlagspunkt in einer Transportkette<br />

sich in den vergangenen 100 Jahren vom Seetransport<br />

über den Kaiumschlag im <strong>Hafen</strong>, der<br />

Lagerung auf dem Terminal in das Hinterland<br />

verlagert. War man vor bis zu einem Jahrhundert<br />

auf den Wind als alleinige und unregelmäßige<br />

Antriebsquelle der Schiffe angewiesen (das „Ankommen“<br />

stand im Vordergrund), so bewegte<br />

sich mit der Einführung des Dampfschiffes der<br />

Engpass in den <strong>Hafen</strong> hinein. Die Schiffe im<br />

Linienverkehr mussten zuverlässig abgefertigt<br />

werden können. Entsprechend groß war die<br />

Anzahl der Liegeplätze. Mit der Einführung des<br />

Containers bewegte sich dann der Engpass von<br />

der Kaikante in die Lagerflächen. Die Umschlagsproduktivität<br />

stieg rasant; dadurch benötigt der<br />

Container große Stauflächen hinter der Kaje. Ein<br />

Indikator dafür ist das Verhältnis von Kajelänge<br />

zu Flächentiefe. Während 1950 lange Kajen mit<br />

geringer Flächentiefe vorherrschten, werden<br />

Terminals heute mit großen Stauflächen hinter<br />

jedem Liegeplatz geplant.

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