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Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

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<strong>IBA</strong>-LABOR HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />

Zusammenfassung Workshop III<br />

Städtebauliche Integration von<br />

Verkehrstrassen<br />

prof. Dr.-Ing. carsten Gertz, TU <strong>Hamburg</strong>-Harburg<br />

2<br />

Ausgangslage<br />

Im <strong>Hamburg</strong>er <strong>Hafen</strong> vollzieht sich, wie in allen<br />

größeren Seehäfen, ein kontinuierlicher räumlicher<br />

Veränderungsprozess. Die „Containerisierung“<br />

der letzten 40 Jahre und das Wachstum<br />

der Schiffsgrößen haben dazu geführt, dass<br />

sich die Hauptbereiche des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Hafen</strong>s<br />

weg vom historischen Ursprung des <strong>Hafen</strong>s<br />

weiter nach Westen verlagert haben. Die großen<br />

modernen Containerterminals befinden sich in<br />

Altenwerder und Waltershof, während im nordöstlichen<br />

Teil des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Hafen</strong>s, aber auch<br />

in Harburg, große Teile des ehemaligen <strong>Hafen</strong>gebietes<br />

für städtebauliche Entwicklung am Wasser<br />

umgewidmet worden sind. Die <strong>Hafen</strong>city und<br />

der Harburger Binnenhafen sind anschauliche<br />

Beispiele für diesen Transformationsprozess, der<br />

durch die Veränderung im Transport- und Umschlagsbereich<br />

ausgelöst wurde.<br />

Die Lage der großen Containerterminals im<br />

Westen des <strong>Hafen</strong>s, verbunden mit dem rasanten<br />

Anstieg des Containerumschlags in den letzten<br />

Jahren, führt zu der Frage, wie die Verkehrsverbindungen<br />

innerhalb des <strong>Hafen</strong>s in West-<br />

Ost-Richtung leistungsfähiger gestaltet werden<br />

können. Während sich die wichtigsten <strong>Hafen</strong>funktionen<br />

im Laufe der Zeit zunehmend nach<br />

Westen verschoben haben, verlaufen mit der<br />

Autobahn 1 und der einzigen Eisenbahnquerung<br />

der Elbe zwei wichtige Nord-Süd-Verbindungen<br />

(mit Anbindung nach Osten) am östlichen <strong>Hafen</strong>rand<br />

entlang. Sowohl für die Straße als auch für<br />

die Schiene gibt es daher Planungen für neue<br />

Ost-West-Verbindungen innerhalb des <strong>Hamburg</strong>er<br />

<strong>Hafen</strong>s:<br />

•<br />

<strong>Hafen</strong>querspange: die neue Trasse soll<br />

von der Anschlussstelle Waltershof an der<br />

A7 im Westen parallel zur vorhandenen<br />

Köhlbrandbrücke über den Travehafen,<br />

den Reiherstieg und über den Spreehafen<br />

bis zur A252 im nördlichen Wilhelmsburg<br />

verlaufen.<br />

•<br />

Eisenbahn: bei der Eisenbahn kommt insbesondere<br />

der Verbindung in Richtung<br />

Norden bzw. Osten große Bedeutung zu, so<br />

dass hier eine neue Brücke über die Süderelbe<br />

geplant wird.<br />

Diese Planungen für die neuen Verkehrstrassen<br />

haben erheblichen Widerspruch ausgelöst,<br />

da Konflikte mit angestrebten städtebaulichen<br />

Entwicklungen entstehen. Nachdem in den <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Wilhelmsburg und Harburg lange Zeit die<br />

Entwicklung nicht ganz so im Fokus stand wie<br />

in den <strong>Stadt</strong>teilen nördlich der Elbe, wurden mit<br />

dem stadtentwicklungspolitischen Ziel einer<br />

„wachsenden <strong>Stadt</strong>“ die Potenziale Wilhelmsburgs<br />

und des Süderelberaums neu entdeckt.<br />

Das planerische Leitbild „Sprung über die Elbe“<br />

berührt nun allerdings in starkem Maße nicht nur<br />

die Flächen, die durch die veränderten Abläufe<br />

im <strong>Hafen</strong> ohnehin untergenutzt waren und für die<br />

städtebauliche Entwicklung frei gemacht wurden<br />

(wie die Harburger Schlossinsel), sondern den<br />

gesamten östlichen und zum Teil auch südlichen<br />

<strong>Hafen</strong>rand. Damit entstehen konkurrierende<br />

Entwicklungsvorstellungen und Nutzungsansprüche<br />

gerade in den Gebieten, in denen die<br />

Internationale Bauausstellung die Zielsetzung<br />

eines Sprunges über die Elbe mit Einzelprojekten<br />

konkret umsetzen soll. Nun handelt es sich bei<br />

weitem nicht allein um einen institutionellen Konflikt<br />

zwischen <strong>Hafen</strong>planung und Bauausstellung,<br />

sondern um einen Interessenkonflikt zwischen<br />

<strong>Hafen</strong>entwicklung und den Bedürfnissen der in<br />

den hafennahen <strong>Stadt</strong>teilen lebenden Bevölkerung,<br />

die vor allem den zunehmenden LKW-Verkehr<br />

beklagt.<br />

Während bei der ursprünglichen Planung einer<br />

neuen Eisenbahnbrücke über die Süderelbe<br />

insbesondere eine Verlärmung des Entwicklungsgebietes<br />

Harburger Schlossinsel gefürchtet<br />

wurde, also einem Gebiet, das erst noch entwikkelt<br />

werden soll, verläuft die angedachte Trasse<br />

der <strong>Hafen</strong>querspange in seinem östlichen Teil<br />

in Sichtweite zu bestehenden Wohn- und Mischgebieten.<br />

Die Planung zur <strong>Hafen</strong>querspange<br />

ist recht alt, mit dem Ziel auch eine südliche

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