Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR pODIUmSDISKUSSION HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />
tung. Die Alternativen sind die Bahn und das<br />
Binnenschiff. Das Schiff hat ja heute sehr geringe<br />
Anteile und selbst wenn man diese verdoppeln<br />
würde, dann würde das auf den LKW nicht merklich<br />
wirken. Man müsste schon auf ganz andere<br />
Verteilungen kommen. Anhand des interessanten<br />
Vortrags von gestern wurde deutlich, neben der<br />
weltweiten Entwicklung und Zunahme des Frachtverkehrs,<br />
dass die Verschiebungsmöglichkeiten<br />
von einem Verkehrsmittel auf das andere schon<br />
vorhanden sind, aber dass das nicht die ganz<br />
großen Veränderungen sind.<br />
moderator:<br />
Wird, trotz des hohen Investitionsbedarfs aufgrund<br />
des maroden Schienensystems im <strong>Hafen</strong>,<br />
durch den Senat darauf gesetzt?<br />
Axel Gedaschko:<br />
Wir müssen darauf setzen, weil es gar nicht<br />
anders geht. Die HPA investiert massiv in die<br />
Schiene. Jetzt gibt es ja auch das Geld dafür.<br />
Wir müssen aber auch über die <strong>Stadt</strong>grenzen<br />
hinaus denken. Das heißt wir müssen zusammen<br />
arbeiten, insbesondere mit unseren südlich gelegenen<br />
Bundesländern. Hier geht der Verkehr<br />
über die Schiene weg und hier fehlen die Stränge.<br />
Das ist sonst zu kurz gedacht. Wir können nicht<br />
den Modal Split völlig auf den Kopf stellen, aber<br />
wir müssen in der Tat alles dafür tun, um den<br />
LKW am Rollen zu halten. Das bedeutet z. B.: im<br />
Rahmen des Klimaschutzprogramms haben wir<br />
Mittel eingestellt um das Binnenschiff innerhalb<br />
des <strong>Hafen</strong>s zu puschen, und auch elbaufwärts<br />
Hubs einzurichten und diese mit Binnenschiffen<br />
anzufahren.<br />
moderator:<br />
Was spricht gegen die Nutzung von Binnenschiffen<br />
im <strong>Hafen</strong>? Es wird im Moment auch innerhalb<br />
des <strong>Hafen</strong>s alles auf der Straße transportiert.<br />
Hans p. Dücker:<br />
Unser verkehrspolitisches Interesse und Senatsmeinung<br />
ist, dass wir auf den umweltfreundlichen<br />
Verkehrsträgern soviel Gas geben wollen, wie<br />
es geht. Dass heißt, wir wollen auf der Binnen-<br />
schiffseite nach oben. Wir wollen eine Verfünffachung<br />
bis 2015 erreichen. Das sind dann auch<br />
500.000 t von 18 Mio. t. Wir haben einen besonderen<br />
Fokus auf den Eisenbahnsektor, wo wir im<br />
Moment 1,5 Mio. t fahren und im Jahr 2015 4,5<br />
Mio. t erreichen wollen, also eine Verdreifachung.<br />
Und bei den LKWs ist es so, dass wir dort etwa<br />
das Volumen nur vereineinhalbfachen, so dass es<br />
in 2015 wahrscheinlich ein ausgewogenes Verhältnis<br />
von Straße und Bahn geben kann. Und das<br />
ist auch zwingend nötig, um überhaupt mit den<br />
Verkehren fertig zu werden. Unser Problempunkt<br />
liegt weniger in <strong>Hamburg</strong>. Die Finanzierung ist<br />
da; das, was wir erreichen müssen, ist der Kommunikationsabgleich<br />
insbesondere im Süderelbraum,<br />
in Harburg, wie wir mit diesen riesigen<br />
Mengen nach Süden weg kommen. Das größere<br />
Problem ist die Dotierung im Bundesverkehrswegeplan,<br />
dort müssen die Equivalentgrößen<br />
für diese umweltfreundliche Verkehrspolitik<br />
sowohl auf dem Wasser als auch auf der Schiene<br />
abgebildet werden. Insofern sehen wir mit<br />
großer Spannung der Entwicklung des nächsten<br />
Verkehrswegeplans, der übernächstes Jahr vorgelegt<br />
werden soll, mit dann hoffentlich richtigen<br />
Prognosezahlen, entgegen. Wir sind da in einem<br />
übergreifenden, guten Kommunikationsprozess.<br />
Dieser Masterplan Eisenbahn, den wir gemeinsam<br />
mit Bund, Nachbarn und Verkehrsunternehmen<br />
aufgelegt haben, ist ein Zeichen dafür, dass man<br />
sich mit vielen Leuten einigen muss und das auf<br />
den Weg bringen muss. Das ist uns geglückt und<br />
ich denke jetzt ist es eine politische Aufgabe, die<br />
Dotierung für diese großen Aufgaben dann tatsächlich<br />
auch zu erreichen.<br />
wilhelmsburger Reichsstraße<br />
moderator:<br />
Herr Hellweg, sind die hier propagierten Lösungen<br />
auch für die <strong>IBA</strong> akzeptabel?<br />
Uli Hellweg:<br />
Das ist sicherlich der richtige Weg. Ganz wichtig<br />
ist auch, noch mal auf die Zeitachse zu schauen.<br />
Alle Lösungen, über die wir jetzt reden, sind ja<br />
frühestes in zehn, realistischer ist in 15 Jahren<br />
fertig gestellt. Wenn ich mir aber jetzt anschaue,<br />
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