Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR FAzIT UND AUSBLIcK HAFEN - LOGISTIK - STADT<br />
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den Verkehr durch verkehrslenkende<br />
Maßnahmen (Beschilderung, Road-Pricing,<br />
Regelungen für den ruhenden Verkehr,<br />
Fahrbahnverengungen) nach Zwecken zu<br />
selektieren, z.B. im <strong>Hafen</strong> mit dem Primat<br />
des Wirtschaftsverkehrs und in Wohngebieten<br />
mit dem Ziel des Transitschwerverkehrs.<br />
Verkehrsengstellen, wie z.B. Zollkontrollen<br />
oder ungünstig geregelte Kreuzungen<br />
soweit wie möglich aufzuweiten.<br />
Verbesserungen in der <strong>Logistik</strong> mit dem<br />
Ziel Leerfahrten zu vermeiden.<br />
Diese Stellschrauben sind weithin bekannt, sie<br />
mündeten in den Workshops I und II in einen<br />
Reigen von konkreten Maßnahmevorschlägen.<br />
Nicht nur in Veränderungen der konkreten Güterabwicklung<br />
wird ein Innovationspotenzial<br />
gesehen, sondern auch auf der Metaebene. So<br />
kam aus Workshop I der Vorschlag eines mit<br />
ausreichend Kompetenzen ausgestatteten <strong>Hafen</strong>koordinators<br />
(„<strong>Hafen</strong>meisters“), der Maßnahmen<br />
geeignet priorisieren und Innovationen umsetzen<br />
könne.<br />
Optimierte Flächennutzung<br />
Flächennutzung zu optimieren heißt (u.a.)<br />
• für die jeweilige Nutzung im Konzert und<br />
in Konkurrenz mit anderen Nutzungen<br />
hinsichtlich ihrer Anforderungen an die<br />
Erschließung, der Synergien mit Nachbarnutzungen,<br />
der potenziellen Verkehrsvermeidung<br />
und ihrer Umgebungsverträglichkeit<br />
den geeigneten Ort zu finden,<br />
• eine angemessene, der Infrastrukturgunst<br />
entsprechende Nutzungsintensität pro<br />
Fläche zu erreichen und<br />
• Möglichkeiten der Überlagerung von unterschiedlichen<br />
Nutzungen zu ergreifen.<br />
Die hohe Eigentumsquote der Freien und Hansestadt<br />
<strong>Hamburg</strong> im und außerhalb des <strong>Hafen</strong>s<br />
bildet grundsätzlich eine gute Voraussetzung<br />
die Flächennutzung mit einem konzertierten Flächenmangement<br />
zu steuern und Nutzungssynergien<br />
zu begünstigen.<br />
Denkanstöße hierfür wurden im Workshop IV u.a.<br />
vom Flächenkoordinator der Behörde für <strong>Stadt</strong>-<br />
entwicklung und Umwelt gegeben.<br />
Um in der Flächennutzung disponibel zu bleiben,<br />
müssen geeignete Pachtverträge geschlossen<br />
werden. Die Bedeutung dessen zeigt sich bei<br />
den großen Umstrukturierungen, die im Zusammenhang<br />
mit der Einrichtung des neuen Containerterminals<br />
Mittlerer Freihafen zurzeit von der<br />
<strong>Hamburg</strong> Port Authority durchgeführt werden.<br />
Um eine angemessene Nutzungsintensität an den<br />
teuren Kaikanten zu sichern, bedarf es außerdem<br />
angemessener Pachthöhen. Viele Betriebe im <strong>Hafen</strong><br />
zahlen derzeit Beträge in der Größenordnung<br />
von 5 Euro pro Quadratmeter im Jahr oder weniger.<br />
Diese geringe Pacht ist gut für die Betriebe,<br />
gibt aber nur wenig Anreiz, mit den infrastrukturell<br />
begünstigten Flächen zu haushalten. Das<br />
Bild des aus den Nähten platzenden <strong>Hafen</strong>s kann<br />
außerhalb der intensiv genutzten Containerterminals<br />
daher nicht überall nachvollzogen werden.<br />
Doch das ändert sich: Im <strong>Hafen</strong> werden zunehmend<br />
die Reserven genutzt. Dort wo vorher Kfz<br />
in einfacher Lage auf ihre Verladung warteten,<br />
sieht man heute Parkpaletten entstehen und<br />
angesichts der prognostizierten Wachstumsraten<br />
werden die derzeit von <strong>Hafen</strong>nutzungen<br />
besetzten Flächen auch bei intensiverer Nutzung<br />
künftig wohl nicht ausreichen.<br />
Der <strong>Hamburg</strong>er <strong>Hafen</strong> ist wahrscheinlich mehr als<br />
jeder andere <strong>Hafen</strong> in Europa <strong>Logistik</strong>knoten und<br />
Touristenattraktion zugleich; und auch die Einheimischen<br />
nutzen den <strong>Hafen</strong> zum Radfahren, Sightseeing<br />
und Spazierengehen. Hier überlagern sich<br />
<strong>Logistik</strong> und Freizeit. Wenn demnächst in Form<br />
der Zollgrenze bestehende Zugangshürden fallen,<br />
entstehen für eine solche Überlagerung neue<br />
Potenziale. Die von der Port Authority Rotterdam<br />
vorgetragene Planung des „Harbourpark“, die<br />
vorsieht, überlagernd zur <strong>Logistik</strong>funktion die<br />
Freizeitqualitäten des Rotterdamer <strong>Hafen</strong>s in<br />
Form eines Wegenetzes mit Aufenthaltspunkten<br />
zu entwickeln, könnte und sollte daher auch<br />
Anregung für <strong>Hamburg</strong> sein.<br />
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