Bewegte Bilder zaubern â Video und Computer im Unterricht.
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Abschlusssequenz <strong>im</strong> Seminarkurs wirksam werden, frühzeitig mit geeigneten Aufgaben<br />
geübt werden.<br />
– Die Rolle der Lehrerin oder des Lehrers erhält ebenfalls ein anderes Gesicht als <strong>im</strong><br />
traditionellen <strong>Unterricht</strong>. Eine entsprechende <strong>Unterricht</strong>sinteraktion hat für beide Seiten<br />
Auswirkungen. Die Lehrerin oder der Lehrer muss sich als Wissende bzw. Wissender<br />
zurücknehmen können <strong>und</strong> (Lern-) Freiräume zulassen. Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
verlieren zunächst ein Orientierungs- <strong>und</strong> Lernsystem, das sie seit Eintritt in die<br />
Schulwelt gewohnt sind. Am besten geht man mit dieser Situation um, indem sie von<br />
vornherein als „Lernspielraum“ erfahren wird.<br />
... <strong>im</strong> Mittelpunkt [des Seminarkurses] sollen hochschulnahe, erwachsenengerechte, vor allem<br />
aber Selbstständigkeit <strong>und</strong> Selbstverantwortung fordernde Arbeits- <strong>und</strong> Sozialformen stehen.<br />
Die Seminarkurse bieten auch die Möglichkeit, neue, <strong>im</strong> Bildungsplan nicht verankerte<br />
Themenkreise zu erschließen ..., das Schulprofil vor Ort zu betonen <strong>und</strong> die Schule nach außen<br />
zu öffnen. Damit finden neue Formen des <strong>Unterricht</strong>ens, wie sie in der Unter- <strong>und</strong> Mittelstufe<br />
angelegt sind, <strong>im</strong> Kurssystem ihre sinnvolle Fortsetzung.<br />
Verbindendes Merkmal des <strong>Unterricht</strong>s in der gymnasialen Oberstufe ist das<br />
wissenschaftspropädeutische Arbeiten, das exemplarisch in wissenschaftliche Fragestellungen,<br />
Kategorien <strong>und</strong> Methoden einführt. Dabei geht es um die Beherrschung eines fachlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenwissens als Voraussetzung für das Erschließen von Zusammenhängen zwischen<br />
Wissensbereichen, von Arbeitsweisen zur systematischen Beschaffung, Strukturierung <strong>und</strong><br />
Nutzung von Informationen <strong>und</strong> Materialien, um Lernstrategien, die Selbstständigkeit <strong>und</strong><br />
Eigenverantwortlichkeit sowie Team- <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit unterstützen. 12<br />
Unter den genannten Bedingungen muss zu Beginn der Praxisarbeit <strong>im</strong> Seminarkurs<br />
„Medienanalyse <strong>und</strong> Medienproduktion“ eine <strong>Unterricht</strong>seinheit stehen, die in erster Linie<br />
alle strukturellen <strong>und</strong> technischen Inhalte anspricht, die später für die eigene thematische<br />
Arbeit gebraucht werden. Dass das Ganze zudem motivierend vermittelt werden soll,<br />
versteht sich von selbst.<br />
Im Seminarkurs kann von Bildungsplanbezügen <strong>im</strong> klassischen Sinne keine Rede sein, da<br />
es Curricula für diese Art von <strong>Unterricht</strong> nicht gibt. Allerdings sollte man sich auch hier<br />
Gedanken darüber machen, inwieweit die angestrebten Inhalte mit anderen Fächer<br />
korrelieren. Den verstärkten Anstrengungen der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer muss<br />
<strong>im</strong> Seminarkurs insofern Rechnung getragen werden, als mit Hinweisen auf Inhalte<br />
anderer Fächer die konkrete Verwertbarkeit für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler deutlich wird.<br />
Außerdem lässt sich so feststellen, in welch „ordentlichen“ Fächern ebenfalls das Thema<br />
„Medien“ zu finden ist.<br />
12 aus: Seminarkurs auf der gymnasialen Oberstufe, FTH 400, LEU, Stuttgart 1998, S. 3<br />
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