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Bewegte Bilder zaubern – Video und Computer im Unterricht.

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Arbeitshilfe 7/2: Die richtige Bildaufteilung<br />

http://www.mediaculture-online.de<br />

Jede Kultur hat ihre eigenen Regeln, was Privatsphäre <strong>und</strong> akzeptierte Umgangsformen<br />

anbelangt. Deshalb gibt es auch Unterschiede in der Empfindung, wann, wie lange <strong>und</strong><br />

wovon Nahaufnahmen toleriert werden. Man kann die Gefühle zu Ereignissen <strong>und</strong><br />

Personen auf Abstand halten oder dem Zuschauer nahe bringen, je nachdem, wie der<br />

Raum durch das Objektiv der Kamera erscheint.<br />

Die Weitwinkeleinstellung, also die Totale, ist ein wenig aus der Mode gekommen. Das<br />

liegt daran, weil sie Distanz <strong>und</strong> Überblick herstellt, aber auch weil sie hinterher schwerer<br />

zu bearbeiten ist. Die Totale erlaubt jedoch dem Schauspieler seine ganze Körpersprache<br />

einzusetzen, während Detailaufnahmen wenig schauspielerisches Können verlangen.<br />

Die Bildmotive müssen aber aneinandergereiht einen logisch nachvollziehbaren Sinn<br />

ergeben. Die Bildaufteilung richtet sich also nicht nur nach ästhetischen Komponenten.<br />

Bildtiefe<br />

Räumliches Sehen entspricht unseren Sehgewohnheiten, die Zweid<strong>im</strong>ensionalität des<br />

Bildschirms ermöglicht aber nur die flächenhafte Darstellung. Um die Motive dennoch<br />

plastisch wirken zu lassen, muss die Bildtiefe optisch vorgetäuscht werden. Dies wird<br />

dadurch erreicht, dass mehrere Bildebenen in die Komposition einbezogen werden, <strong>im</strong><br />

Normalfall reicht die Einteilung in Vorder,- Mittel- <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>.<br />

Weitwinkelaufnahmen eignen sich besonders für räumlich eindrucksvolle Aufnahmen, da<br />

sie Groß-/Kleinverhältnisse steigern.<br />

Ausgewogenheit<br />

Die Auswahl der Bildbestandteile <strong>und</strong> ihre Anordnung innerhalb des „Rahmens“ führt<br />

letztlich zur Ausgewogenheit einer Aufnahme, das Bild „st<strong>im</strong>mt“ einfach. Blickrichtungen,<br />

Laufbewegungen <strong>und</strong> Farben sind hier besonders zu beachten:<br />

Personen, die z. B. nach rechts schauen, sollten <strong>im</strong>mer links der Bildmitte postiert werden.<br />

Sich bewegende Motive sind – in Laufrichtung gesehen – am besten so aufzunehmen,<br />

dass sie <strong>im</strong> hinteren Drittel des Bildes bleiben. Unwichtige oder gar störende Elemente<br />

dürfen sich nicht aufgr<strong>und</strong> ihres Farbcharakters (Signalfarben, intensive Farben)<br />

aufdrängen.<br />

Die Bildkomposition sollte schrittweise entstehen:<br />

– Orientierung <strong>und</strong> Klarheit, welches Motiv auf welche Weise aufgenommen wird.<br />

– Platzierung der einzelnen Objekte bzw. Handlungsträger innerhalb des vorgegebenen<br />

Formats, auch unter dem Aspekt der Bildtiefe <strong>und</strong> der vorhandenen Farbflächen.<br />

– Überprüfung des so entstandenen Bildaufbaus.<br />

– Bildaussagen durch geeigneten Kamerastandort verstärken.<br />

(aus: Rolf Hollein: Berichterstattung <strong>im</strong> Fernsehen, Reihe MEDIENZEIT, Landesinstitut für Erziehung <strong>und</strong><br />

<strong>Unterricht</strong>, Stuttgart 2000, S. 72f.)<br />

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