Bewegte Bilder zaubern â Video und Computer im Unterricht.
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Arbeitshilfe 10: Erst der Schnitt macht den Film zum Film<br />
Die Montage<br />
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Der Filmschnitt wird in der Sprache des Filmes auch Montage genannt. Er dient dazu, die<br />
nicht genügend attraktiven Szenen herauszuschneiden um dem Film die gewünschte<br />
Spannung zu verleihen. Man muss darauf achten, dass ausreichend Schnittmaterial für<br />
Szenenübergänge <strong>und</strong> Verbindungen zur Verfügung stehen, denn was bei der Aufnahme<br />
fehlt, kann die Montage nur schwer ersetzen. Zwar ist der Schnitt in der Kamera möglich,<br />
jedoch kaum realisierbar, da man z. B. Übergänge der Bewegung <strong>im</strong> Kameraschnitt nicht<br />
perfekt darstellen kann. Die Vorarbeit 3 zum Filmschnitt befreit von mühevoller Sucharbeit<br />
be<strong>im</strong> Schnitt <strong>und</strong> verschafft so Freiraum für die Filmgestaltung. Die Montage ist sehr<br />
kompliziert in ihrer Funktion, vielfältig in ihren Möglichkeiten <strong>und</strong> meist unbewusst in ihrer<br />
Wirkung. Der Schnitt ist die Sprache des Filmes – gleichbedeutend mit Satzzeichen <strong>und</strong><br />
Wörtern. Obwohl der Betrachter meist nicht bewusst darauf achtet, ist er eines der<br />
wichtigsten Phasen der Filmgestaltung. Die Cutterin Carol Littleton (E. T. – Der<br />
Außerirdische) sagte einmal: „Wir interpretieren die Arbeit, die andere vor uns geleistet<br />
haben.“<br />
Die erzählende Montage<br />
Eine Einstellung an die nächste Einstellung geschnitten nennt man erzählende Montage.<br />
Raum- <strong>und</strong> Zeitsprünge können kaschiert werden. Selten wird ein Film in der Realzeit<br />
gedreht, da er meist nicht genügend Spannung aufbauen kann.<br />
Die erzählende Montage ist die dominierende Schnitttechnik des Filmes <strong>und</strong> kommt in<br />
jeder Szene vor.<br />
Eine Einstellung folgt der nächsten Einstellung. Sie wird in jedem Film verwendet, da es<br />
auch die einfachste Art des Schnittes ist <strong>und</strong> die Handlung am einfachsten<br />
zusammenfasst.<br />
Die Kontrastmontage<br />
Werden starke Kontrasteinstellungen (Bettler – Luxusvilla) aneinander geschnitten, nennt<br />
man dies Kontrastmontage. Diese Art von Schnitt hat eine besondere Wirkung auf den<br />
Zuschauer <strong>und</strong> ist die am stärksten wirkende Montageart, da dieser Bildkontrast schnell<br />
als Symbol für reale Gegensätze empf<strong>und</strong>en wird.<br />
Die Assoziationsmontage<br />
Durch eine geschickte Kombination von Einstellungen kann der Cutter oder die Cutterin<br />
be<strong>im</strong> Zuschauer bzw. bei der Zuschauerin beabsichtigte Assoziationen hervorrufen.<br />
Mithilfe von knappen Mitteln kann er oder sie das ausdrücken, wozu ansonsten viele<br />
Einstellungen gebrauchen würden. Das geschieht zum Beispiel durch ein weinendes<br />
Gesicht. Der Betrachter bzw. die Betrachterin bemerkt sofort unbewusst, dass es sich um<br />
einen Trauerfall oder ähnliches handelt. „Es klingt so kompliziert <strong>und</strong> ist eine ganz<br />
3 Die Vorarbeit zum Filmschnitt besteht aus a) genügend Filmmaterial, b) Liste mit Inhalt der Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Qualität bewerten, c) Szene für Szene mit Inhaltsangabe<br />
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