Bewegte Bilder zaubern â Video und Computer im Unterricht.
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Material A1: The making of „Meta <strong>und</strong> Morph“<br />
http://www.mediaculture-online.de<br />
Gefilmt haben wir META & MORPH <strong>im</strong> Kellergeschoss des Theodor-Heuss-Gymnasiums.<br />
Die Kamera stand fest auf einem Stativ montiert in der Mitte des Ganges. Ein<br />
Scheinwerfer, hinter der Kamera angebracht, strahlt nach vorne <strong>und</strong> lässt so den Gang<br />
länger wirken.<br />
„Meta kommt“<br />
Wir haben die auf die Kamera zulaufende Person in Echtzeit gefilmt. In der späteren<br />
Nachbearbeitung wurde die Geschwindigkeit jedoch verlangsamt. Das Schrittgeräusch ist<br />
nicht der Originalton. Ein So<strong>und</strong>effekt, der von besserer Qualität war als der Originalton,<br />
wurde bildsynchron an jeden Schritt gesetzt. Das Schrittgeräusch ist erst leise, wird aber<br />
dann bei Herannahen der Person <strong>im</strong>mer lauter.<br />
Als Hintergr<strong>und</strong>geräusch ist außerdem ein menschlicher Herzschlag zu hören. Dieser<br />
kommt von einer leuchtenden Kugel, die zwar am Anfang noch nicht zu sehen ist (ihre<br />
Position entspricht der der Kamera), doch ihr Pulsieren lässt sich als Lichtreflex am<br />
rechten <strong>und</strong> linken Bildrand erkennen.<br />
Dieser Effekt wurde realisiert, indem über diesen äußeren Bildbereich eine Maske gelegt<br />
wurde. Der maskierte Bereich wird abwechselnd heller (mehr Helligkeit <strong>und</strong> stärkerer<br />
Kontrast) <strong>und</strong> dunkler. Der Effekt ist synchron zum Herzschlag. Dieser Toneffekt hat zwei<br />
Peaks. Im Bild wird dies umgesetzt, indem die Kugel be<strong>im</strong> ersten Peak ihren hellsten <strong>und</strong><br />
be<strong>im</strong> zweiten Peak ihren dunkelsten (bzw. normalen) Helligkeitswert ann<strong>im</strong>mt.<br />
Die Maske ist so gewählt, dass die Person, auch wenn sie nahe vor der Kamera<br />
angekommen ist, nicht in den maskierten Bereich gerät. So ist der Lichtreflex nur auf die<br />
Wände bezogen.<br />
Zusätzlich gibt es eine weitere akustische Hintergr<strong>und</strong>atmosphäre. Ein Toneffekt von<br />
wehendem Wind <strong>und</strong> einem quietschenden, verrosteten Schild ist den gesamten Film<br />
über als Endlosschleife zu hören <strong>und</strong> unterstreicht den eigenartigen Raum <strong>und</strong> den<br />
unhe<strong>im</strong>lichen Vorgang.<br />
„Meta sieht die Kugel“<br />
Die zweite Einstellung des Films zeigt die Schauspielerin der ersten Szene, wie sie vor der<br />
Kugel angekommen ist. Sie sieht die pulsierende Kugel, bleibt verw<strong>und</strong>ert stehen, bückt<br />
sich <strong>und</strong> betrachtet die Kugel näher.<br />
Diese Einstellung wurde durch mehrere Phasen von Einzelbildan<strong>im</strong>ationen realisiert.<br />
Zunächst wurde die Szene in Einzelbilder, die sich zur Nachbearbeitung besser eignen als<br />
eine Filmsequenz, zerstückelt. Die Kugel ist in „Photoshop“ erstellt. Sie ist eigentlich ein<br />
orangefarbener Kreis, der mit verschiedenen Licht- <strong>und</strong> Schattenverläufen ausgefüllt ist.<br />
Zur Steigerung des 3-D-Effekts spiegelt sich die hinter der Kugel liegende Tür des<br />
Korridors. Hierzu überdeckt ein vorher aufgenommenes Bild der Einstellung ohne Person<br />
die Kugel. Eine Fischauge-Linse sorgt für die nötige Verzerrung. Die Position des<br />
Scheinwerfers wurde für diese Einstellung verändert. Dies führte <strong>im</strong> Originalmaterial<br />
jedoch dazu, dass die Schauspielerin einen Schatten rechts neben der Kugel warf. Um<br />
Komplikationen be<strong>im</strong> späteren Morph-Effekt zu vermeiden (es hätte nämlich nicht nur die<br />
Person, sondern auch deren Schatten zur neuen Kugel, bzw. umgekehrt werden müssen),<br />
wurde als erstes über jedes Einzelbild der Sequenz ein leeres Szenenbild gelegt. Auch<br />
sorgt eine weiche Maskierung dafür, dass die Schauspielerin nicht in diesen Bereich<br />
eindringt. Der „falsche“ Schatten ist dadurch beseitigt.<br />
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