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Diskussion und Schlussfolgerungen 115<br />

6 Diskussion und Schlussfolgerungen<br />

6.1 Konventionelle Legehennenzuchtstruktur<br />

6.1.1 Vererbung herkunftsgleicher Allele<br />

In kleinen geschlossenen Populationen nimmt die Wahrscheinlichkeit von Paarungen<br />

zwischen verwandten Tieren zu. Da verwandte Tiere gemeinsame Ahnen aufweisen,<br />

besitzen sie ein zum Teil übereinstimmendes Genom. Je höher die Verwandtschaft<br />

zwischen Paarungspartnern ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit der Vererbung<br />

herkunftsgleicher Allele. Die genetische Identität führt zwangsläufig zur Inzucht und ist<br />

letztendlich mit Leistungseinbußen verbunden.<br />

Auch durch Allelverluste innerhalb von Populationen in Folge scharfer Selektion und<br />

genetischer Drift kann die genetische Vielfalt einer Rasse beeinträchtigt sein. In der<br />

vorliegenden Simulationsstudie konnte anhand der untersuchten Populationen der<br />

Allelverlust innerhalb von zehn Generationen gezeigt werden. Dabei blieben in der<br />

großen Population von den ursprünglich 100 Allelen der 50 Basisväter und 1000<br />

Allelen der 500 Basismütter nach zehn Generationen der Selektion nur noch weniger als<br />

jeweils 18 verschiedene Allele in der Population übrig.<br />

Die genetische Diversität kann mit Hilfe von molekulargenetischen Markersystemen<br />

erfasst werden. Zu den wichtigsten Eigenschaften der Markersysteme zählt der<br />

Polymorphismus. Existieren mindestens zwei Ausprägungen, so gilt ein Marker als<br />

informativ. Auf der Basis von Mikrosatelliten konnte IRGANG (2001) die<br />

Homozygotiezunahme in einer geschlossenen New Hampshire-Linie beobachten. In<br />

dieser Linie stieg die anhand von 23 Mikrosatelliten ermittelte Homozygotie von 56,4%<br />

in der Generation 1982, auf 61,6% in der Generation 1994 an.<br />

Nach PREISINGER (2004b) wurden zur Bewertung des Homozygotiegrades verschiedene<br />

Linien für Brauneierleger auf Basis von 100 Mikrosatelliten und fünf Stichproben<br />

analysiert. Die Experimentallinie wurde vor ungefähr 40 Jahren für Inzuchtversuche<br />

verwendet. Jedoch wird seit 25 Jahren die Vollgeschwisterpaarung bei dieser Linie nicht<br />

mehr angewendet (PREISINGER und FLOCK, 2002). In Tabelle 6.1 ist am Beispiel von<br />

vier kommerziellen Linien zu sehen, dass der Homozygotiegrad mit einem Anteil von

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