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Literaturübersicht 19<br />

2.3 Inzuchtkontrolle im modernen Zuchtprogramm<br />

2.3.1 Inzucht und genotypische Variabilität<br />

Dem Verlust an genetischer Varianz durch das Aussterben von Rassen und Linien<br />

sowie durch Inzucht und Selektion in kommerziell genutzten Populationen ist in den<br />

letzten Jahren zunehmend Beachtung geschenkt worden. In kleinen, geschlossenen<br />

Populationen nimmt die Wahrscheinlichkeit von Paarungen zwischen verwandten<br />

Tieren zu. Verwandte Tiere haben einen oder mehrere gemeinsame Ahnen und sind<br />

durch die Übereinstimmung eines Teils ihres Genoms charakterisiert. Bei der Paarung<br />

von verwandten Tieren erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Vater und Mutter eine<br />

Kopie des gleichen Alleles eines gemeinsamen Ahnen an die Nachkommen vererben,<br />

die dann an diesem Genort herkunftsgleich sind. Aufgrund der Gefahr der langfristigen<br />

Einschränkung der additiv genetischen Varianz wird in reinen Linien von<br />

Kreuzungszuchtprogrammen für Legehennen eine Vermeidung von Inzuchtpaarungen<br />

angestrebt (SCHMUTZ et al., 2000). Die steigende Homozygotie führt zu Fixation sowie<br />

Allelverlusten und ist mit einer Abnahme der genotypischen Variabilität in der<br />

Population verbunden. Mit Hilfe von Allelfrequenzen kann die Homozygotieentwicklung<br />

einer Population untersucht werden.<br />

Nach IRGANG (2001) zeichnen sich die am stärksten von der Inzucht beeinflussten<br />

quantitativen Merkmale meist durch eine geringe Heritabilität aus. Die Heritabilität gibt<br />

an, wie viel Prozent der messbaren Leistung auf genetische, aber züchterisch<br />

veränderbare Ursachen zurückzuführen sind. Dabei ist eine geringe Heritabilität<br />

gleichbedeutend mit einer niedrigen genotypischen Varianz in der Population,<br />

vermutlich aufgrund natürlicher Selektion (IRGANG, 2001). Nach PREISINGER und<br />

SAVAS (2000) ist aufgrund des hohen Hygienestatus in den Zuchtbeständen eine<br />

einfache Integration neuer Linien bzw. eine Blutauffrischung innerhalb des<br />

vorhandenen Genpools, um der genetischen Reduktion entgegenzuwirken, nicht<br />

zulässig. Denn durch einen Genaustausch in Verbindung mit dem Angleichungsprozess<br />

können Krankheitserreger in den Bestand eingeschleppt werden.

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