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Einsatz der optimum genetic contribution (OGC) Theorie 68<br />
4 Einsatz der optimum genetic contribution Theorie<br />
4.1 Einleitung<br />
Ziel dieser Arbeit ist die Optimierung von Inzucht und Zuchtfortschritt. Als eine von<br />
vielen Möglichkeiten, Inzuchtzuwachs zu verhindern, bietet sich der Einsatz der<br />
optimum genetic contribution (OGC) Theorie an, die von MEUWISSEN entwickelt<br />
wurde. Hier sollen zum einen der Inzuchtzuwachs kontrolliert und zum anderen hohe<br />
Zuchtfortschritt erzielt werden. Der erste Schritt der optimum genetic contribution<br />
Theorie von WOOLLIAMS und MEUWISSEN (1993) sowie MEUWISSEN (1997) ist die<br />
Einschränkung der durchschnittlichen Verwandtschaft der selektierten Tiere. Denn die<br />
Steigerung der Verwandtschaft ist gleich zu setzen mit der in der nächsten Generation<br />
bei Zufallspaarung erwarteten Steigerung der Inzucht. Der vorgegebene akzeptable<br />
Inzuchtkoeffizient bzw. die durchschnittliche Verwandtschaft pro Generation bleiben<br />
über die Jahre unverändert.<br />
Der zweite Schritt ist die Berechnung des optimalen genetischen Beitrags der<br />
selektierten Tiere. Dazu wird das Programmpaket GENCONT eingesetzt. Hier wird<br />
zunächst die optimale Einsatzfrequenz der Zuchttiere bestimmt, um die Inzuchtrate<br />
einzuschränken und die unterschiedlichen Leistungen auszugleichen. Ermittelt wird<br />
hierbei der Vektor c, der den Beitrag der Selektionskandidaten unter Berücksichtigung<br />
ihrer Zuchtwerte zur Folgegeneration abbildet, wobei als Vorgabe die durchschnittliche<br />
Inzucht oder der durchschnittliche Verwandtschaftskoeffizient auf einem vorgegebenen<br />
Maximalwert begrenzt werden. Folgende Parameter werden zunächst eingegeben: Tier-<br />
ID, Geschlecht, Zuchtwert der Selektionskandidaten und die Verwandtschaft in Form<br />
des Pedigrees. Weiterhin können mögliche Restriktionen wie z.B. die Anzahl der zu<br />
selektierenden Elterntiere, minimaler bzw. maximaler Beitrag eines Tieres zur nächsten<br />
Generation und der festgestellte oder zukünftig erwünschte Inzuchtkoeffizient<br />
eingegeben werden. Ausgegeben wird der optimale genetische Beitrag der selektierten<br />
Tiere, die optimale Anpaarungsfrequenz, der erwartete Zuchtfortschritt und die mittlere<br />
Inzucht und Verwandtschaft. Das Programm kann optional überlappende Generationen<br />
berücksichtigen und optimale Paarungspläne erstellen. Dazu muss der Status der Tiere<br />
(Alter, Geschlecht, Verfügbarkeit für den Reproduktionseinsatz) in den Daten mit<br />
angegeben werden.