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Markergestützte Selektion 130<br />
kann die Kosten für die Genotypisierung erheblich gesenkt werden, so dass auch die<br />
Hennen genotypisiert werden können. Denn der Einsatz der MAS hängt entscheidend<br />
von den Kosten der Genotypisierung ab. So wurde z.B. die Rentabilität nach HAYES und<br />
GODDARD (2004) als zusätzlicher Gewinn durch GAS abzüglich der Kosten für die<br />
Genotypisierung der Selektionskandidaten definiert.<br />
XIE und XU (1998) haben die Effizienz der MAS im Vergleich zur konventionellen<br />
Selektion bezüglich Gewinn per Einheitskosten analysiert. Sie kamen zu dem Schluss,<br />
dass die MAS, wenn man den Kostenfaktor zunächst einmal außer Acht lässt, im<br />
Vergleich zur konventionellen Selektion effektiver ist und zur Steigerung des<br />
Zuchtwerts führen kann. Ist das Hauptziel jedoch die Gewinnmaximierung per<br />
Einheitskosten, so ist die MAS gegenüber der konventionellen Selektion in den meisten<br />
untersuchten Selektionsschemen unterlegen. Diese Unterlegenheit gilt nur unter der<br />
Voraussetzung, dass das Kostenverhältnis (r) zur Erhaltung von phänotypischen<br />
Messdaten bis hin zur Wertung der Markerloci kleiner als die Einheit (r ≤ 1,0) und die<br />
Heritabilität (h²) größer als 0,3 ist. Die Effizienz der MAS steigt bei zunehmendem (r)<br />
und abnehmendem (h²). XIE und XU (1998) weisen außerdem darauf hin, dass der<br />
Einsatz der MAS in Zukunft effektiver werden kann, wenn die Kosten für die<br />
Untersuchungen von molekularen Markern weiterhin sinken.<br />
HAYES und GODDARD (2004) untersuchten den zusätzlichen ökonomischen Gewinn<br />
durch die Nutzung von direkten Gentests in einem kommerziellen Schweinezuchtunternehmen.<br />
Dazu wurde eine Schweinepopulation mit segregierenden QTL und<br />
Markern simuliert. Der QTL beeinflusste die Merkmale Wachstumsindex (GI), Netto-<br />
Futteraufnahme (NFI), lebend geborene Ferkel (PBA) und Fleischqualität-Index (MQI).<br />
Untersucht wurden dabei vier Strategien: GAS-GI, GAS-NFI, GAS-PBA und GAS-<br />
MQI. Der zusätzliche Gewinn durch das GAS-Schema wurde in Dollar unter<br />
Verwendung des ökonomischen Modells des Schweinezuchtunternehmens berechnet.<br />
Nach fünf Generationen der Selektion wurde der zusätzliche Ertrag durch den Einsatz<br />
von GAS als die Differenz der Selektionsstrategien mit GAS und ohne GAS berechnet.<br />
Der Zuchtwert (EBV) wurde in jeder Generation jeweils mit GAS und ohne GAS<br />
geschätzt. Die Anwendung von GAS erfolgte mit Hilfe eines einzelnen identifizierten<br />
Loci. Für die Merkmale Wachstumsindex (GI), Netto-Futteraufnahme (NFI), lebend