tsehay.pdf
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Literaturübersicht 33<br />
einem Crossing-over auf 100 Meiosen (VAN der WERF, 2000). Je weiter zwei Genorte<br />
auf einem Chromosom voneinander entfernt liegen, desto größer ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass eine Rekombination auftritt.<br />
Die physische Kartierung dient der Positionierung eines Genlocus auf den<br />
Chromosomen und gibt die Entfernung zu anderen Genen auf demselben Chromosom in<br />
absoluten Werten an (BADER, 2001). Die physische Kartierung kann auf verschiedenen<br />
Wegen erfolgen. Dazu zählt die DNA-Sequenzierung, die Fluoreszenz-in situ–<br />
Hybridisierung (FISH) und das radiation hybrid (RH) mapping (DORROCH, 2001). Die<br />
Einheit für physische Distanz ist 1 kbp und dies entspricht 1000 Basen (SIMIANER,<br />
1996).<br />
Von ZHU et al. (2001) wurden Versuche mit zwei kommerziellen Broilerlinien zwecks<br />
Selektion hochgradig heterozygoter Hühner zur Steigerung der Auffindungskraft für die<br />
QTL Kartierung durchgeführt. Mit Hilfe von DNA-Markern wurden 25 Hähne, die aus<br />
der Kreuzung zweier Broilerlinien stammen sortiert, um Hähne die hoch heterozygot an<br />
dem Marker Loci sind, selektieren zu können. Die Paarungssimulation zeigte, dass die<br />
nicht informative Anpaarung um ca. 5% sank, wenn zwölf männliche und weibliche<br />
Paare mit höchster Heterozygotie an der Markerloci selektiert wurden. Das führt,<br />
bezogen auf die gesamte nicht informative Anpaarung, zu einer Reduktion von 25%.<br />
ZHU et al. (2001) konnten mit diesem Experiment demonstrieren, dass die Selektion von<br />
Hühnern, die a Markerloci hoch heterozygot sind, zur Steigerung des<br />
Informationsgehalts bei Hühnern führen kann und somit auch zur Steigerung der<br />
Auffindungskraft von QTL für die QTL-Kartierung.<br />
2.4.5 Markergestützte Selektion (MAS)<br />
Das eigentliche Ziel der MAS ist es, Zuchtprogramme zur Nutzung von molekulargenetischen<br />
Informationen in Selektion und Anpaarung zu entwickeln. Dazu gehören<br />
beispielweise die Nutzung von Markern zur Differenzierung der Trägern von<br />
Erbfehlern, Introgression von nützlichen Fremdgenen in eine Zuchtpopulation und<br />
schließlich die Nutzung von Markerinformationen zur Verbesserung quantitativer<br />
polygener Merkmale (TRAPPMANN et al., 1999). Die Selektion nach einem mit<br />
nützlichen QTL-Allelen assoziierenden Marker steigert die Frequenz dieser Allele und