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Literaturübersicht 16<br />

Es gibt einige Methoden der Gentransfektion zur Erzeugung transgener Muttertiere. Die<br />

bisher erfolgreichste und am besten verstandene Methode ist die direkte Mikroinjektion<br />

fremder DNS in den Pronukleus des befruchteten Eis (BULFIELD, 1997; LUKOWICZ,<br />

1999; MOZDZIK et al., 2004). Zur Produktion transgener Tiere für das gene pharming<br />

stehen heute verschiedene Techniken zur Verfügung. Neben der DNA-Mikroinjektion<br />

sind die embryonale Stammzelltechnik, die Verwendung viraler Vektoren und der<br />

Einsatz künstlicher Chromosomen zu nennen (AMMANN und VOGEL, 2000).<br />

Die Reifung von Hühnerembryonen unterscheidet sich maßgeblich von der der<br />

Säugetiere. Die Embryonalzeit eines Huhnes beträgt 22 Tage, wobei die ersten 24<br />

Stunden der Entwicklung im Eileiter vonstatten gehen. Die restlichen 21 Tage, in denen<br />

die Embryogenese sowie die Wachstumsphase des Embryos stattfinden, verbringt der<br />

Embryo nicht im Uterus, sondern im gelegten Ei. LUKOWICZ (1999) hat bei den weißen<br />

Leghorn Versuche zur in-vitro Inkubation von Hühnerembryonen vom Einzellstadium<br />

nach frühzeitiger Entnahme aus dem Mutterhuhn bis zum Schlüpfen durchgeführt.<br />

Diese Versuche beinhalteten die Explantation des Embryos im Einzellstadium aus dem<br />

Eileiter des Mutterhuhns mit der Möglichkeit, eine Mikroinjektion in die Zygote<br />

durchzuführen. Anschließend erfolgte die Inkubation in verschiedenen Gastschalen bis<br />

zum Schlüpfen. Dadurch erhält man die Möglichkeit, DNS in die Zygote zu injizieren.<br />

Die heranwachsenden Hühner sollen nach Erreichen der Geschlechtsreife Eier legen, in<br />

welchen das durch die injizierte DNS kodierte Protein nachgewiesen werden kann. Die<br />

Ergebnisse der Versuche, Embryonen vom Einzellstadium bis zum Schlüpfen zu<br />

bringen, waren unbefriedigend. Bei den im Einzellstadium explantierten Embryonen<br />

war zwischen Tag drei und Tag sechs eine Sterblichkeit von 38,5% zu beobachten. Die<br />

Schlupfraten waren außerdem sehr niedrig. Diese Methode des Gentransfers ist noch<br />

sehr ineffizient und muss deshalb weiter verbessert werden.<br />

Die Gentechnologie ist eine sehr junge Technologie, über deren Auswirkungen bislang<br />

nur wenige Erfahrungen vorliegen. Bei der Anwendung der Gentechnologie in der<br />

Tierzucht ist es besonders wichtig, ethische Grenzen zu beachten. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass der Eigenwert der Tiere als Individuen und ihre Leidensfähigkeit in<br />

angemessener Weise berücksichtigt werden. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit<br />

den sich aus der Gentechnologie ergebenden Möglichkeiten ist deshalb notwendig.

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