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Diskussion und Schlussfolgerungen 123<br />

6.3 Markergestützte Selektion (MAS)<br />

6.3.1 Die drei Selektionsschemen (PAS, MAS und GAS)<br />

In Bezug auf den Zuchtfortschritt wurden die phänotypgestützte Selektion (PAS), die<br />

markergestützte Selektion (MAS zwischen den Söhnen) und die genotypgestützte<br />

Selektion (GAS) miteinander verglichen. Bei dem Vergleich der phänotypgestützte<br />

Selektion (PAS) mit der genotypgestützten Selektion (GAS) konnte gezeigt werden,<br />

dass die genotypgestützte Selektion bzgl. des Zuchtfortschritts kurzfristig (5 Generationen) nimmt die<br />

Überlegenheit des Zuchtfortschrittes durch GAS ab. Auf lange Sicht (> 10 Generation)<br />

kann es sogar zu einer Unterlegenheit der GAS gegenüber der phänotypgestützten<br />

Selektion (PAS) sowie markergestützten Selektion (MAS zwischen den Söhnen)<br />

kommen. Der Verlauf des Zuchtfortschritts durch markergestützte Selektion (MAS)<br />

zwischen den Söhnen und durch phänotypgestützte Selektion (PAS) war bis zur zehnten<br />

Generation gleich groß. Erwartungsgemäß sollte der Zuchtfortschritt durch MAS<br />

zumindest kurzfristig größer sein als durch PAS, was allerdings hier nicht der Fall war.<br />

Dies lässt sich nur damit erklären, dass hier die markergestützter Selektion nur zwischen<br />

den Söhnen durchgeführt wurde und nicht für alle Selektionskandidaten. Dadurch ist<br />

kurzfristig kein Unterschied zwischen den beiden Selektionsschemata feststellbar.<br />

Grundsätzlich ist der Zuchtfortschritt kurzfristig höher, wenn die Selektion direkt über<br />

die QTL erfolgt, als über die Marker oder über die traditionelle Selektionsmethode<br />

(ohne QTL–Information). Bei MAS erfolgt die Selektion der QTL indirekt anhand von<br />

Markern, die mit der QTL gekoppelt sind. Die QTL-Effekte sind nicht bekannt, sondern<br />

werden aus Daten geschätzt. Deshalb ist MAS im Vergleich zur GAS weniger effektiv.<br />

Wie auch die Arbeit von DEKKERS (1998) bestätigt, sinkt der Vorteil der QTL–<br />

Selektion gegenüber der polygenen Selektion mit zunehmender Generation. Denn<br />

bereits in den ersten Generationen werden die QTLS fixiert. Wenn keine weiteren neuen<br />

QTLS mehr gefunden werden, ist die Abnahme des Zuchtfortschrittes nach<br />

anfänglichem Anstieg vorprogrammiert. Der Zuchtfortschritt durch genotypgestützte<br />

Selektion kann nur dann langfristig überlegen sein, wenn ständig neue QTLS<br />

identifiziert werden können.

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