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Literaturübersicht 31<br />

2.4.2 QTL-Auffindung<br />

Die züchterische Nutzung von QTLS setzt deren Auffindung voraus. Dazu sind nach<br />

DEKKERS (1999) grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze möglich: der Kandidatengenansatz<br />

und der Genomscanansatz. Beim Kandidatengenansatz werden die<br />

Erkenntnisse von anderen Spezies, die vergleichsweise besser untersucht sind (z.B.<br />

Mensch oder Maus), dazu genutzt Gene, von denen man annimmt, dass sie einen<br />

Einfluss auf bestimmte Merkmale haben können, zu identifizieren. Grundlage für solche<br />

Analysen ist, dass die untersuchte Population sowohl für den Marker als auch für das<br />

untersuchte Merkmalsgen polymorph sein muss (SCHELLANDER et al., 1999). Beim<br />

Genomscanansatz werden QTLS mittels zufällig über das Genom verteilten Markern auf<br />

merkmalsbeeinflussende Chromosomenregionen "abgesucht". Bei einer Genomgröße<br />

von etwas unter 3000 cM werden dafür 100 bis 150 Marker benötigt (SCHELLANDER et<br />

al., 1999). Das QTL kann nun anhand statistischer Methoden identifiziert und seine<br />

Position und sein Einfluss geschätzt werden (DEKKERS, 1999). Die QTL-Auffindung<br />

mit Hilfe von Markern benötigt Kopplungsungleichgewichte zwischen dem QTL und<br />

dem Marker-Locus (VAN ARENDONK et al., 1994).<br />

2.4.3 Kandidatengene<br />

Kandidatengene sind Gene, die bei anderen Spezies, wie z.B. Mensch oder Maus,<br />

kartiert sind, und von denen man aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen<br />

glaubt, dass sie dem gesuchten Gen homolog sind. Da alle Organismen aufgrund der<br />

gemeinsamen Evolution verwandt sind, kann das vergleichende Studium der<br />

Genomorganisation eines Organismus zu wertvollen Informationen über einen anderen<br />

führen. Durch komparative Kartierung können Gene einer bestimmten Spezies auf der<br />

Basis des Wissens über verwandte Gene einer anderen Art analysiert und verstanden<br />

werden (KINGHORN et al., 2000). Die erste komparative Kartierung Mensch–Huhn<br />

wurde auf Basis von Kopplungsdaten der kartierten Gene erstellt (BUITENHUIS et al.,<br />

2002). Mit Hilfe der komparativen Kartierung des Mensch-Huhn Genoms konnten z.B.<br />

die folgenden sieben Gruppen identifiziert werden: HU-4 und GG-6; HU-4 und GG-<br />

E33+C11; HU-6 und GG-E2+C1; HU-6 und GG-17; HU-7 und GG-2; HU-8 und GG-2;<br />

HU-12 und GG-1 (BURT et al., 1994).

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