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Literaturübersicht 25<br />

2.4 Anwendungsmöglichkeiten der molekulargenetischen Marker<br />

2.4.1 Molekulargenetische Marker<br />

Als molekulare Marker bezeichnet man ganz allgemein Abschnitte eines Chromosoms,<br />

die in einer Population in verschiedenen Varianten (Allelen) vorkommen. Die<br />

molekulargenetischen Marker sind dadurch gekennzeichnet, dass sich ihre<br />

Polymorphismen mit molekulargenetischen Methoden auf dem Niveau der DNA<br />

darstellen lassen (HARDGE, 1999). Die dominierenden genetischen Marker in der<br />

Nutztierzucht sind DNA Marker. Allgemein wird zwischen Typ I- und Typ II- Markern<br />

unterschieden. Während die Typ I-Marker Polymorphismen repräsentieren, die direkt in<br />

Genen lokalisiert sind, stellen Typ II-Marker Sequenzvariationen in nichtkodierender<br />

DNA dar (HAMANN, 1995). Nach VAN der WERF et al. (2003) ist das einfachste<br />

Szenario bei einem direkten Marker, wenn das Markerallele M und das QTL-Allele Q<br />

immer gemeinsam vorliegen. Solche direkten Marker sind sehr bequem, da der Marker-<br />

Genotyp uns direkt über den QTL-Genotyp informiert. Allerdings gibt es zur Zeit nur<br />

einige direkte genetische Marker für Merkmale, die von wirtschaftlicher Bedeutung<br />

sind. Als Beispiel dafür wäre das MHS-Gen beim Schwein und das Doppellendergen<br />

beim Rind zu nennen. Nach DEKKERS et al. (2002) werden zwei Ansätze zur Erkennung<br />

von indirekten Markern verwendet: zum einen die gezielte Suche mit Hilfe von<br />

Kandidatgenen in einer unstrukturierten Population und zum anderen genomweite<br />

Suche in Spezialpopulationen wie z.B. F2-Kreuzung. Diese zunächst unbekannten<br />

Genorte bezeichnet man als quantitative trait loci (QTL), wenn sie einen größeren<br />

Beitrag zur Ausprägung eines polygen bedingten Merkmales leisten. Bei der marker<br />

assisted selection (MAS) geht es darum, QTLS mit Hilfe gekoppelter Marker so schnell<br />

wie möglich in einer Population zu fixieren.<br />

Nach WEIGEND (2002) weisen VNTRs (Variable Number Tandem Repeat) einen Typus<br />

von DNA-Sequenzen auf, die auf einer variierenden Anzahl sich wiederholender DNA<br />

Segmente sowie Sequenzunterschieden in den flankierenden Regionen dieser Genorte<br />

beruhen. Je nach Größe der Wiederholungseinheiten unterscheidet man zwischen Miniund<br />

Mikrosatelliten. Ist die Wiederholungseinheit kleiner als vier Basenpaare, so wird<br />

der VNTR Mikrosatellit genannt. Ist die sich wiederholende Einheit länger, so handelt<br />

es sich um einen Minisatellit (VAN der WERF, 2000). Mikrosatelliten können mit wenig

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