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florist-fachbuch

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Wir unterscheiden aus floristischer Sicht zwischen der tatsächlichen und der

empfundenen Soziologie und Ökologie der Pflanzenwelt.

Die Pflanzensoziologie und Pflanzenökologie ist die Lehre vom

zusammenleben der Pflanzen in Lebensräumen und Gemeinschaften. Sie

berücksichtigen also was vom Klima und den anderen Ansprüchen her

zusammen wachsen kann. Sie ist bei Pflanzungen, besonders bei

vegetativen, ein wichtiges Auswahlkriterium. Bei den meisten anderen

floristischen Werkstücken ist die empfundene Soziologie und die

empfundene Ökologie für die Auswahl der Werkstoffe entscheidend und

nicht die Tatsächliche!

Das Empfundene wird geprägt durch das Gefühl und Beurteilungen die wir

fast klischeehaft von Pflanzen und Pflanzenteilen haben.

Es ist die Pflanzenzusammengehörigkeit die nicht unbedingt tatsächlich

besteht, sondern von Menschen in unserem Kulturkreis

momentan so empfunden wird. Sie ist vom Zeitgeist abhängig und wird von

unserem Lebensumfeld beeinflusst.

So empfinden wir in unserem Kulturkreis z.B. Thypa latifolia und Iris

germanica als stimmig und zusammenpassend, obwohl Thypa im Sumpf –

Wasser Bereich und Iris germanica im Trockenbereich heimisch sind.

Des weiteren gibt es auch viele Blattsorten wie Galax -, Aspedistra-, und

Sparthiphyllumblätter

die sich neutral verhalten und als geschnittener Werkstoff mit unseren

heimischen

Sommerstauden kombinieren lassen, obwohl sie von ihrer tatsächlichen

Soziologie und Ökologie nicht zusammengehören.

Auch gibt es viele Gräser die sich je nach Art, Sorte und Beschaffenheit vom

Empfinden neutral verhalten und mit den entsprechenden

Ökologiebereichen kombinieren lassen.

Als letzte Beispiele seien noch Kombinationen von Olivenzweigen und

Eucharis oder Calla und Rosen genannt die zwar vom Gefühl her zusammen

verarbeitet werden können aber tatsächlich von ihrer Ökologie u. Soziologie

nicht zusammen gehören.

Das Empfundene ist bei der Auswahl geschnittener Werkstoffe zur

vegetativen Gestaltung das Kriterium, bei vegetativen Pflanzungen dagegen

müssen wir, wie schon erwähnt die tatsächlichen pflanzensoziologischen

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