BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
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versteht ja das Wort, also handelt er so, wie er es immer tut, wenn dieser Begriff genannt<br />
wird.<br />
I: Wie hat er dann darauf reagiert, als er gemerkt hat, es stimmt etwas nicht?<br />
XX<br />
Anhang<br />
IP2: Er ist einfach wieder gekommen, weil wir ihn zurückgeholt haben. Es war schwierig ihm<br />
dann auch erklären zu können, dass es noch nicht Zeit fürs Mittagessen war. Ich habe dafür<br />
immer eine Magnetuhr bereit, um dem Kind zu zeigen, wo wir im Tag stehen und wann es<br />
Zeit für was ist. Gerade im Alltag benutzen wir sehr viele Pläne, mit denen wir den Kindern<br />
alles aufzeigen können, was wann kommt. Weil verbales Erklären alleine nützt nichts.<br />
I: Sind die Kinder im Verhalten auch auffällig? Sind sie eher ruhig? Was hast du schon<br />
erlebt?<br />
IP2: Ich habe schon alles erlebt. Es gibt solche, die eher auf Rückzug sind oder ruhig sind,<br />
sich zurückziehen, weil sie nicht verstehen und scheu rumschauen, grosse Augen machen.<br />
Und es gibt solche, wo alles Überspielen. Sie spielen immer den Clown, blödeln rum, weil sie<br />
sich zeigen wollen und weil sie nichts verstehen, müssen sie eine andere Art finden dies zu<br />
tun. Man kann kein spezielles Verhalten den Kindern mit auffälligem Sprachverständnis<br />
zuschreiben. Es kommt auch sehr auf den Charakter des Kindes an. Mädchen und Jungen<br />
sind auch sehr verschieden.<br />
I: Gibt es im freien Spiel Unterschiede zwischen Kinder mit einem auffälligen und solche<br />
mit einem unauffälligen Sprachverständnis?<br />
IP2: Ja. Zum Beispiel das Rollenspiel sollte ja im Kindergarten vorhanden sein, vor allem im<br />
zweiten Jahr. Viele Kinder mit schlechtem Sprachverständnis können keinen Dialog machen<br />
fürs Rollenspiel. Sie können nicht wirklich in ein richtiges Rollenspiel einfinden. Über die<br />
Tätigkeit schon, aber im Rollenspiel solltest du als diese Rolle handeln und sprechen und<br />
das geht nicht, weil sie nicht verstehen. Sie haben zu wenig Inhalt in der Sprache.<br />
I: Wie äussert sich diese Auffälligkeit in einem konkreten Rollenspiel mit anderen Kindern?<br />
IP2: Es fängt immer irgendwie an und artet dann aus und dann rennen sie herum und den<br />
anderen nach. Oder sie spielen nur den Hund oder das Baby oder die Katze, da sie dann nur<br />
Bellen, Weinen oder Miauen müssen. Es sind oft diese Kinder, die immer diese Rollen<br />
übernehmen, damit sie nicht sprechen müssen. Es betrifft nicht alle Kinder, aber oft sieht<br />
man bei Kindern mit Auffälligkeiten, dass sie wenig Spielinhalte selbst bringen. Sie bauen<br />
etwas auf, aber dann fehlen ihnen die inneren Vorstellungen, ich denke das hat einen engen<br />
Zusammenhang zum Verständnis. Dass man sich Vorstellungen machen kann und wenn<br />
man diese nicht hat, dann fehlen auch die Inhalte.<br />
I: Wie sieht man beim Kind, dass ihm diese Vorstellungen fehlen?<br />
IP2: Man sieht nach dem Aufbau, dass es das Interesse daran verliert oder es läuft davon<br />
und fängt wieder etwas anderes an. Es wechselt dauernd den Spielort. Es kann sich nicht<br />
wirklich in etwas hinein vertiefen, weil, um dies zu können, muss man Vorstellungen haben.<br />
Man sieht wirklich in der Spielentwicklung einen Rückstand.<br />
I: Gibt es auch Unterschiede in einem Regelspiel?