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BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...

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Entwicklung der Entscheidungshilfe<br />

Trotz all dieser Faktoren, die die Beurteilung des Spielverhaltens erschweren, kann das ste-<br />

reotype, sprunghafte Spiel ohne Handlungsverlauf eine logopädische Abklärung oder Bera-<br />

tung bekräftigen. Ein Kind, welches Schwierigkeiten im Sprachverständnis hat, versteht als<br />

Konsequenz daraus möglicherweise auch die Bedeutung eines Spiels oder Spielvorschläge<br />

nicht. Das Item, welches das Spielverhalten betrifft, kann folgendermassen negativ formuliert<br />

werden:<br />

o Spielverhalten: Das Kind wechselt nach kurzer Zeit immer wieder den Spielort. Das<br />

Spiel enthält keinen Handlungsverlauf und erscheint eintönig.<br />

6.5.3.3 Aufmerksamkeit<br />

Auch die Aufmerksamkeit betreffend wird ein bekräftigendes Item gebildet. In der Kategorisierung<br />

ist die Unterkategorie „Scheinbare Unaufmerksamkeit“ zu finden, welche in der Literatur<br />

nur einmal und vier Mal von drei Interviewpartnerinnen genannt wird. IP1 beschreibt<br />

dies folgendermassen: „… wenn man dem Kind zum Beispiel sagt, es soll die Schuhe anziehen<br />

oder etwas holen, und dies geht dann nicht, dann denkt man: Es hat nicht zugehört“<br />

(Zeilen 74-75). Buschmann und Jooss (2011) nennen dies ein „Scheinbares Nichtzuhören,<br />

wenn mit ihnen gesprochen wird“ (S. 22). Dieses Item gehört zu den Bekräftigenden, da es<br />

viel Interpretation beinhaltet. IP1 erläutert dies passend, denn man denkt, das Kind habe<br />

nicht zugehört. Dabei kann sich die FIF in solch einer Situation nicht sicher sein, ob das Kind<br />

nicht versteht oder schlicht nicht zuhört. Wichtig bei diesem Item ist, dass es nur dann als<br />

zutreffend beurteilt werden darf, wenn die Situation der scheinbaren Unaufmerksamkeit auffällig<br />

häufig anzutreffen ist und das Kind mehrheitlich unaufmerksam wirkt.<br />

Eine mögliche negative Formulierung kann sein:<br />

o Aufmerksamkeit: Das angesprochene Kind erscheint unkonzentriert. Man denkt, es<br />

hört nicht zu.<br />

6.5.3.4 Anamnese<br />

Ein weiteres bekräftigendes Item betrifft den „Sprechbeginn“. Dies ist ein Faktor, welcher<br />

unter Umständen mit den Eltern besprochen werden sollte. Wie auch alle anderen bekräftigenden<br />

Items geht es hierbei darum, dass dies nicht zwingend ein Zeichen für Schwierigkeiten<br />

im Sprachverständnis sein muss, sondern ein weiterer Faktor sein kann. Der „verspätete<br />

Sprechbeginn“ wurde in den Interviews zwei Mal genannt und erscheint in der Literatur drei<br />

Mal. Zollinger erläutert dies folgendermassen: „Die Anzahl der produzierten Wörter bleibt<br />

deshalb oft bis zum Alter von drei Jahren beschränkt auf fünf oder zehn, was dann als verspäteter<br />

Sprechbeginn bezeichnet wird“ (1994, S. 115). Auch gemäss Amorosa und Noterdaeme<br />

(2003) beginnen die Kinder „… sehr spät die ersten Wörter zu sprechen“ (S. 10).

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