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BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...

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- 10 -<br />

Theoretische Grundlagen<br />

bracht. Sensorisch kann Sprache mittels Hören oder Lesen erkannt werden. Dafür müssen,<br />

wie im Kapitel 2.1.1 bereits erwähnt, die anatomischen und physiologischen Grundlagen zum<br />

Hören erfüllt sein.<br />

Sensorik<br />

Hören<br />

Lesen<br />

syntaktische Rezeption semantische Rezeption<br />

autonome<br />

Theorien<br />

interaktive<br />

Theorien<br />

„good<br />

enough“-<br />

Prinzip<br />

pragmatische Rezeption<br />

Situation individuelle Faktoren<br />

konzeptuelle Rezeption<br />

Referenzprozesse<br />

Kohärenzprozesse<br />

Inferenzprozesse<br />

Abbildung 1 Psycholinguistisches Rezeptionsmodell (in Anlehnung an Rickheit et al., 2007)<br />

Bei der syntaktischen Rezeption unterscheiden Rickheit, Sichelschmidt und Strohner (2007)<br />

zwischen autonomen und interaktiven Theorien. Sie erklären: „Die autonomen Theorien gehen<br />

auf die strukturalistisch-linguistische Überzeugung zurück, die sprachliche Kompetenz<br />

des ‚idealen Sprecher-Hörers‘ bestehe wesentlich aus dem Wissen über syntaktische Regeln“<br />

(S. 97). Äusserungen werden folglich zunächst syntaktisch analysiert und erst im zweiten<br />

Durchlauf wird die syntaktische Struktur semantisch interpretiert. Im Gegensatz dazu<br />

gehen interaktive Theorien davon aus, dass eine grobe semantische Analyse entweder vor<br />

der syntaktischen oder gleichzeitig erfolgt. Funktionale Theorien in der modernen Psycholinguistik<br />

gehen vom „good enough“-Prinzip aus.<br />

Demnach müssen Rezipienten in vielen Fällen weder die Syntax noch die Semantik eines<br />

Satzes bis in die letzten Feinheiten analysieren, um den aktuellen kommunikativen Anforderungen<br />

Genüge zu leisten…. Dem ‚good enough’-Prinzip zufolge stehen die syntaktischen wie<br />

auch die semantische Rezeption im Dienste zwischenmenschlicher Kommunikation. (Rickheit<br />

et al., 2007, S. 98)

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