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BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...

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XXXVIII<br />

Anhang<br />

IP5: In der Regel ist es ja so, dass wenn das Kind „Wieso?“ fragt und man antwortet darauf,<br />

dass das Kind erstmals einen Moment braucht, um sich die Antwort durch den Kopf gehen<br />

zu lassen und erst dann ein weiteres „Wieso?“ stellt. Wenn es aber einfach so in<br />

regelmässigen Abständen kommt, dann ist es eher befremdlich.<br />

I: Welche sprachlichen Ebenen werden vom Sprachverständnis beeinflusst?<br />

IP5: Generell jede. Die linguistische Sicht besagt, dass es zu jeder linguistischen Ebene<br />

einen rezeptiven und einen produktiven Anteil gibt. Was mich in der Praxis interessiert ist<br />

nicht, wann das Kind welches Wort produzieren kann, sondern wie probiert es aus dem, was<br />

es hört so viel zu verstehen, dass es eine Frage stellen oder sich eine Überlegung dazu<br />

machen könnte. Es kann natürlich jede Auffälligkeit in der Produktion auch ein Hinweis auf<br />

eine Auffälligkeit in der Rezeption sein, es muss aber nicht so sein. Natürlich ist ein kleiner<br />

Wortschatz ein Hinweis auf Sprachverständnisunsicherheiten, also ein sehr kleiner<br />

Wortschatz. Aber sie können nicht aufgrund nur von diesem sagen, dass da unbedingt etwas<br />

ist.<br />

I: Wie diagnostizieren sie das Sprachverständnis?<br />

IP5: Sehr in Abhängigkeit vom Lebensalter und des Entwicklungsalters. Wenn man merkt,<br />

das Kind ist 5 und macht Behälterspiele, dann muss ich keine Geschichte vorlesen. Ich<br />

selbst mache die Abklärung bei jungen Kindern immer übers Spiel. Und im Spiel gebe ich<br />

Aufträge und versuche diese auch zu steigern (situativ zu nicht-situativ, absurde etc.). Ab<br />

vier Jahre zeige ich in der Abklärung immer ein paar Items aus dem Pizzamiglio. Dort kann<br />

man nicht mehr so gut ausweichen. Aber generell gibt es keinen guten Test, den man bei<br />

allen anwenden kann und der dann immer gute, adäquate Resultate liefert. Man muss immer<br />

aus allem etwas rauspicken, das für das Kind passend ist. Monitoring ist auch immer sehr<br />

interessant, zu sehen wie die Kinder reagieren, wenn die Aufforderung nicht zu Ende<br />

gesprochen wurde. Dies kann man aber frühestens mit 4,5-5jährigen machen.<br />

I: Welches sind für sie die drei wichtigsten Früherkennungsmerkmale im<br />

Sprachverständnis?<br />

IP5: Eins ist sicherlich, dass das Kind nicht auf Sprache reagiert. Dann sicherlich die Jasage-Strategie<br />

und das dritte wäre, dass das Kind gar nicht versucht, mit Hilfe der Sprache<br />

zu kommunizieren, es stellt keine Fragen.<br />

I: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Kindern mit einer Auffälligkeit im<br />

Sprachverständnis?<br />

IP5: Anamnestisch nicht. Was sicherlich generell gilt ist, dass der Spracherwerb verzögert<br />

ist, der Wortschatz nicht zunimmt, sie versuchen nicht zu kommunizieren, weil die Sprache<br />

ihnen nichts gibt.<br />

I: Gut, vielen Dank für das Interview.

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