BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
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Entwicklung der Entscheidungshilfe<br />
„Über das Schauen und Beobachten kommt man zu den Informationen, die mittels Sprache<br />
nicht zugänglich waren…. beobachtet das Kind was alle Kinder tun und tut dann dasselbe“<br />
(Mathieu, 2008b, S. 9). Dies anders zu formulieren stellt eine grosse Herausforderung dar.<br />
Der Satz an sich ist positiv formuliert, die Aussage dahinter ist kein Defizit, sondern grund-<br />
sätzlich eine Ressource, da das Kind sich in der beschriebenen Situation zu helfen weiss.<br />
Also müsste man die Aussage so belassen und als Item formulieren:<br />
o Das Kind beobachtet, was andere Kinder tun und tut dann dasselbe.<br />
Da dieses Item bei Zutreffen somit aber mit „Ja“ beantwortet würde, zeigt sich hier eine For-<br />
mulierungsschwierigkeit. Beispielsweise „Das Kind reagiert angemessen auf Aufforderun-<br />
gen“ würde auch mit „Ja“ beantwortet werden, ist somit jedoch kein Zeichen für Schwierigkei-<br />
ten im Sprachverständnis, das erste Beispiel jedoch schon. Dieses Problem müsste man<br />
umgehen, indem man das erste Beispiel umformulieren und somit aber auch verkomplizieren<br />
würde:<br />
o Das Kind kann eine Anweisung ausführen, ohne sich an anderen Kindern orientieren<br />
zu müssen.<br />
Aufgrund der Tatsache, dass an den Fähigkeiten des Kindes und nicht an seinen Defiziten<br />
angesetzt werden soll, entscheiden sich die Autorinnen, trotz möglicher Formulierungsschwierigkeiten,<br />
für eine positive Formulierung. Kleimann (2009) bestätigt: „Es fällt oft<br />
schwer, die Defizitperspektive zu verlassen und auf die vorhandenen Fähigkeiten in den Bereichen<br />
mit Förderschwerpunkten zu fokussieren. Dagegen ergeben sich aus dem Erfassen<br />
der vorhandenen Fähigkeiten erfahrungsgemäss deutlich bessere Voraussetzungen für die<br />
spezielle Förderung“ (S.2). Zusammenfassend wird versucht, ressourcenorientiert zu formulieren<br />
und wenn nötig anhand von Fehlerbeispielen die Items zu erklären und zu stützen.<br />
6.4.3 Gestaltung der Items<br />
Damit die endgültigen Items des Beobachtungsbogens nicht wahllos in ihren einzelnen Untergruppen<br />
(Ausschlaggebende, Beobachtungs- und Bekräftigende Items) eingeteilt und erfasst<br />
werden, wird beschlossen, diejenigen Items, welche in die gleichen Überkategorien und<br />
Beobachtungsfelder gehören, nacheinander aufzulisten. Somit müssen die FIFs nicht die<br />
Items suchen, welche zur beobachteten Situation gehören, sondern können die Fragen der<br />
Reihe nach beantworten oder den Überkategorien entsprechende Situationen evozieren. So<br />
werden beispielsweise alle Items, welche das Spielverhalten betreffen, zusammen aufgeführt.