BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
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Entwicklung der Entscheidungshilfe<br />
und nicht abwarten können“ (Zeilen 59-61). In der Literatur wird es wie folgt beschrieben:<br />
„Die Kinder werden unruhig, rutschen auf dem Stuhl herum oder stören, indem sie z.B. das<br />
Kind neben sich schubsen“ (Mathieu, 2000, S. 104). Auch IP2 beschreibt manche Kinder so:<br />
„Sie spielen immer den Clown, blödeln rum, weil sie sich zeigen wollen und weil sie nichts<br />
verstehen, müssen sie eine andere Art finden, dies zu tun“ (Zeilen 44-46). In Kreissituationen<br />
in der Kindertagesstätte oder im Kindergarten ist ein solches Verhalten gut beobachtbar. Bei<br />
der Formulierung ist darauf zu achten, dass dieses Item nicht im Widerspruch zum vorherigen<br />
Item „Passivität“ steht. Damit es abgegrenzt wird, steht nun eher das Verhalten und nicht<br />
das Zuhören im Vordergrund. Eine mögliche Formulierung lautet wie folgt:<br />
o Das Kind kann beim Geschichtenerzählen ruhig und still auf seinem Stuhl sitzen.<br />
6.5.2.6 Aktiver Rückzug<br />
Der „Aktive Rückzug“ zählt zur Überkategorie „Soziales Verhalten“. Auch wenn diese Unterkategorie<br />
in der Literatur nur einmal auftaucht, so wird sie doch von den Interviewpartnerinnen<br />
acht Mal erwähnt und scheint dadurch prägnant und wichtig. Amorosa und Noterdaeme<br />
(2003) erklären: „Einige der Kinder ziehen sich schnell zurück und beschäftigen sich gerne<br />
allein“ (S. 11). IP3 sagt zudem: „Die, die ich bereits hatte, waren eher ruhige Kinder. Man<br />
kann das sicher nicht allgemein sagen, aber schon ruhige Kinder, welche allgemein auch<br />
nicht so viel sprechen, eher zurückhaltend sind und nicht auf die Kinder zugehen“ (29-31).<br />
Auch IP1 beschreibt das Kind als: „… unsicher und es zieht sich vielleicht auch zurück. Es<br />
integriert sich nicht sehr“ (Zeilen 6-7). Das sich zurückziehen und sich nicht integrieren weist<br />
deutlich darauf hin, dass das Kind sich aktiv zurückzieht und diese Unterkategorie nicht mit<br />
der der „Passivität“ verwechselt werden kann. Es wird als eigenständiges Item aufgeführt, da<br />
das Kind vorsätzlich zurückgezogen ist. Dies fällt auch im Alltag des Kindes auf und man<br />
erlebt es in der „… Rolle vom zurückgezogenen Kind …“ (IP6, Zeile 141). Diese Beobachtung<br />
können die FIFs während ihrer Arbeit mit dem Kind gut machen. Positiv ausformuliert<br />
lautet dieses Item:<br />
o Das Kind hat nicht die Rolle des zurückgezogenen Kindes.<br />
6.5.2.7 Nachahmung<br />
Auch wenn die Unterkategorie „Nachahmung“, welche zur Überkategorie „Nichtsprachliches<br />
Verhalten auf sprachliche Inputs“ gehört und elf Mal in den Interviews von fünf der sechs<br />
Partnerinnen erwähnt wurde, zählt sie nicht zu den ausschlaggebenden Items. Dass man<br />
sich an anderen orientiert, gehört zur Natur des Menschen und auch sprachverständnisunauffällige<br />
Kinder ahmen ihre Mitschüler nach. Trotzdem ist es ein wichtiges Item, welches<br />
sicherlich mit den anderen Beobachtungsitems als Indiz für eine Auffälligkeit im Sprachver-