BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 55 -<br />
Entwicklung der Entscheidungshilfe<br />
Diese Unterkategorien werden zu einem bekräftigenden Item zusammengefasst, da sie alle<br />
nur ein bis drei Mal in den Experteninterviews genannt wurden. In der Literatur sind nur die<br />
Unterkategorien „Echolalie“ und „Floskeln/Phrasen“ mit jeweils vier Nennungen stärker vertreten.<br />
Die Unterkategorie „Nachvollziehbares Erzählen“ wird nur induktiv, das heisst durch<br />
die Interviews, abgestützt. Sie alle sind eher schwer zu beobachten, beziehungsweise ohne<br />
logopädisches Vorwissen schwierig zu beurteilen. Ein weiterer Faktor, weshalb diese Unterkategorien<br />
nicht als Beobachtungsitems aufgeführt werden, ist, dass sie bei den meisten<br />
Kindern mit Spracherwerbsschwierigkeiten, jedoch ohne Sprachverständnisschwierigkeiten,<br />
auftauchen können. Dennoch können sie für eine Schwierigkeit im Sprachverständnis sprechen.<br />
Aus diesen Gründen werden alle genannten Unterkategorien zusammengefasst und<br />
als bekräftigend aufgeführt, als Erweiterung zu den sonstigen, höher einzustufenden Items.<br />
Ein bekräftigendes Item, welche die Sprachproduktion betrifft, kann wie folgt negativ formuliert<br />
werden:<br />
o Sprachproduktion: Die Äusserungen sind grammatikalisch fehlerhaft und schwer bis<br />
nicht nachvollziehbar. Das Kind benutzt vermehrt Floskeln wie „gömmer“ und „tüemmer“.<br />
Es wiederholt Gesagtes und spricht undeutlich.<br />
6.5.3.2 Spielverhalten<br />
Das bekräftigende Item „Spielverhalten“ beinhaltet die Unterkategorie „Fehlender Spielverlauf/stereotypes<br />
Spielverhalten“. Brügge und Mohs (2007) geben die Stichworte dazu:<br />
„Spielhandlungen ohne Ziel, fehlender Spielverlauf, da dem Spiel keine Bedeutung gegeben<br />
wird“ (S. 73). Mit fünf Nennungen in der Literatur und drei in den Interviews zählt diese Unterkategorie<br />
zu den eher häufig genannten, könnte jedoch schwer zu beobachten sein. IP5<br />
äussert zum Spielverhalten folgendes: „Ein vierjähriges Kind spielt schon nicht rein funktional,<br />
es hat ein Symbolspiel erworben, verknüpft aber die Handlungen nicht miteinander“ (Zeilen<br />
82-84). Auch IP2 ist der Meinung, dass im Spiel das Kind das „… Interesse daran verliert<br />
oder es läuft davon und fängt wieder etwas anderes an. Es wechselt dauernd den Spielort“<br />
(Zeilen 66-67). Um das Spielverhalten eines Kindes beurteilen zu können, wäre es wichtig,<br />
das Kind auch in Interaktion mit Geschwistern oder den Eltern zu sehen. Es ist möglich, dass<br />
im Kontext einer Kindertagesstätte oder eines Kindergartens andere Hemmfaktoren mitspielen,<br />
die das Spielverhalten des Kindes verändern. Je nach Entwicklungsalter kennt das Kind<br />
vielleicht Anwendungsmöglichkeiten einer Kinderküche in der Kindertagesstätte. Und je nach<br />
Lebensalter muss sich das Kind eventuell in einer völlig neuen Umgebung und Situation zurechtfinden.<br />
Es kann für eine FIF auch schwierig sein, das Kind im Kontext der Institution<br />
lange und intensiv genug während des Spiels beobachten zu können.