BATH SprachverständnisKompass - HfH - Interkantonale ...
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I: Wie fallen Kinder, mit einer Auffälligkeit im SV in ihrem Spielverhalten auf?<br />
XL<br />
Anhang<br />
IP6: Sie spielen wahrscheinlich weniger mit den anderen Kindern zusammen, aber es gibt<br />
auch Kinder, die haben ein schlechtes Sprachverständnis und verständigen sich vor allem<br />
non-verbal im Spiel mit den anderen. Also im verbalen Austausch läuft nicht viel, es findet<br />
kein Austausch im dialogischen Sinne statt.<br />
I: Wenn sie non-verbal spielen, woran könnte man diese Kinder dann erkennen?<br />
IP6: Ich finde es recht heikel in diesem Alter vom Spiel auf die Sprache zu schliessen. Wenn<br />
ein Kind, den Hund oder das Baby spielt, weil es in der Rolle wenig reden muss kann dies<br />
ein Merkmal für Schwierigkeiten im Sprachverständnis sein. Ein Kind mit<br />
Sprachverständnisschwierigkeiten wird vermutlich keine Rolle wählen, in der es im Dialog mit<br />
anderen Kindern viel reden muss, in der es sich sprachlich austauschen muss. Aber es gibt<br />
auch Kinder, die sind schlecht im Sprachverständnis, die gerne reden. Diese Kinder wählen<br />
Rollen, in denen sie sprechen müssen. Es kommt im Spiel vielleicht keiner nach was das<br />
Kind meint, weil es etwas chaotisch spricht.<br />
I: Woran kann man bei einem Kind, welches eben gerne spricht erkennen, dass das SV<br />
beeinträchtigt ist?<br />
IP6: Es nimmt nicht viel Bezug auf das, was andere sagen. Also es kann Informationen von<br />
anderen nicht gut integrieren.<br />
I: Was für Kompensationsstrategien erwirbt ein Kind mit einer Auffälligkeit im SV?<br />
IP6: Es macht Floskeln, weicht aus, schweigt, sagt oft Ja oder wählt andere Themen.<br />
I: Wie reagieren Eltern darauf, wenn sie mit einer SV-Schwierigkeit bei ihrem Kind<br />
konfrontiert werden?<br />
IP6: In 95% der Fälle sagen die Eltern, dass das Sprachverständnis ihres Kindes gut sei. Vor<br />
allem bei den Vorschulkindern. Bei den Kindergarten- und Schulkindern ändert sich das. Dort<br />
gibt es – vereinzelt auch bei den Kleinen – Eltern, die sagen, dass ihr Kind nicht so gut<br />
verstehe. Wir bereiten die Eltern oft so vor, dass sie ihr Kind beobachten sollen, wenn dieses<br />
seine Informationen nur rein aus der Sprache entnehmen kann. Situationen in denen das<br />
Kind sich nicht auf Alltagsrituale oder auf Mimik, Gestik oder Zeigen zurückgreifen kann. Wie<br />
sieht das Verstehen aus, wenn sich das Kind nur auf die Sprache verlassen kann. Manchen<br />
Eltern fällt dann in solchen Beobachtungssituationen das eingeschränkte Sprachverständnis<br />
auch auf. Aber viele leben in ihrem Daheim und das Kind kennt dort die Alltagsrituale und<br />
versteht die Aufforderungen der Eltern. Es versucht dann anhand der Blickrichtung oder der<br />
Gesten des Gesprächspartners zu verstehen. Dieses Verhalten ist natürlich in der<br />
Kommunikation zwischen Eltern und kleinem Kind. Es ist jedoch recht früh in der<br />
Entwicklung, dass ein Kind nicht mehr nur über das Beobachten der Blickrichtung Sprache<br />
verstehen können sollte.<br />
Für die Eltern bedeutet Nicht-Verstehen oft, dass das Kind „schwer-von-Begriff“ ist. Und dies<br />
wollen Eltern nicht für ihr Kind.<br />
Das Sprachverständnis wirkt sich sicherlich auf die kognitive und auch auf die soziale<br />
Entwicklung aus.<br />
Was die genaue Ursache der Sprachverständnisprobleme ist, ist unklar. Es kann sein, dass<br />
das Kind kognitiv tief ist und deshalb etwas schwerfällig im Verstehen der Sprache ist oder<br />
es kann an der Verarbeitung von sprachlichen Informationen liegen. Hat ein Kind eine kurze