Hochratesynthese von Hartstoffschichten auf Siliciumbasis - Qucosa ...
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2. Stand der Forschung<br />
27<br />
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expansion in eine Vakuumkammer unterliegt die Mischung hohen Abkühlgeschwindigkeiten,<br />
so dass die Keimbildung und das Wachstum nanoskaliger Partikel aus dem übersättigten<br />
Dampf induziert wird. Die hohe Druckdifferenz zwischen dem Brennerinneren (> 10 5 Pa) und<br />
der Reaktorkammer (ca. 10 2 Pa) bewirkt hohe Gasgeschwindigkeiten und somit eine starke<br />
Beschleunigung der Partikel, die mit Geschwindigkeiten <strong>von</strong> über 1.000 m/s <strong>auf</strong> der Oberfläche<br />
eines gekühlten Substrats <strong>auf</strong>treffen. Beim Aufprall kompaktieren die Partikel zu<br />
Schichten, die keine weitere Nachbehandlung benötigen, obwohl diese die Schichteigenschaften<br />
noch verbessern kann [Heb97].<br />
Mittels HPPD werden unter Einsatz <strong>von</strong> SiCl4 und Methan Silicium- und Siliciumcarbidschichten<br />
mit Abscheideraten <strong>von</strong> 3.600 µm/h bzw. 1.500 µm/h hergestellt. Die Größe der im<br />
Flug vermessenen Partikel stimmt mit der Korngröße in den Schichten - durchschnittlich ca.<br />
10 nm - überein. Wenn diese nanoskaligen Partikel zu einem dünnen Strahl fokussiert werden,<br />
was mittels eines Blendensystems möglich ist, ist die Fertigung <strong>von</strong> nanostrukturierten<br />
Bauteilen möglich. Zum Beispiel ist die Herstellung <strong>von</strong> SiC Türmen mit einem Durchmesser<br />
<strong>von</strong> weniger als 100 nm und einer Höhe <strong>von</strong> über einem Zentimeter dokumentiert [Tym99].<br />
Untersuchungen zum Abscheiden <strong>von</strong> Si-C(-N) Schichten aus flüssigen Precursoren sind der<br />
Literatur weder für DC noch für HF Brennersysteme zu entnehmen.<br />
2.3 Modelle zur Schichtentstehung<br />
Die Mechanismen beim Abscheiden <strong>von</strong> Si-C(-N) Schichten in TPCVD Prozessen sind<br />
bislang weder für gasförmige noch für flüssige Precursoren untersucht worden. Der einzige<br />
Schichtwerkstoff, für dessen Synthese mittels TPCVD Modelle zur Schichtentstehung<br />
entwickelt wurden, ist Diamant. Da der Kohlenstoff im Diamant sp 3 -hybridisiert vorliegt,<br />
entspricht die Elektronenkonfiguration der des Siliciums und Kohlenstoffs im SiC. Darüber<br />
hinaus weisen sowohl Diamant als auch SiC kovalenten Bindungscharakter <strong>auf</strong>. Aus diesem<br />
Grund ist anzunehmen, dass das Abscheiden über vergleichbare Mechanismen erfolgt. Im<br />
Folgenden sind Modelle für die einzelnen Prozessschritte <strong>von</strong> der Injektion der Precursoren<br />
über deren Wechselwirkung mit dem Plasmastrahl bis hin zu Oberflächenreaktionen beim<br />
Schichtwachstum für die TPCVD Diamantsynthese dargestellt.<br />
2.3.1 Speziesbildung im Plasmastrahl<br />
Beim Abscheiden <strong>von</strong> Schichten aus der Gasphase in thermischen Plasmen liegen die injizierten<br />
Precursoren <strong>auf</strong> Grund der hohen Energiedichte (~ 20 kW/cm 3 für DC Plasmen,<br />
~ 1 kW/cm 3 für HF Plasmen) in fast vollständig dissoziiertem Zustand vor [Gir93a]. Das gilt