Hochratesynthese von Hartstoffschichten auf Siliciumbasis - Qucosa ...
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2. Stand der Forschung<br />
37<br />
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sive absättigen, nimmt die freie Weglänge und damit auch der Beitrag zum Schichtwachstum<br />
für wenig abgesättigte Spezies nach Überschreiten des Maximums mit zunehmender Grenzschichtdicke<br />
stärker ab.<br />
Auch die Wachstumsreaktionen an der Diamantoberfläche sind <strong>von</strong> der Grenzschichtdicke<br />
abhängig. In Abbildung 12 sind unterschiedliche Oberflächenzustände der Diamantschicht<br />
sowie die berechneten Anteile der wesentlichen zur Schichtbildung beitragenden Reaktionen<br />
dargestellt. Für hohe Grenzschichtdicken läuft das Schichtwachstum nahezu ausschließlich<br />
über die Reaktion eines *M Oberflächenzustands mit einem Wasserstoffatom zum Oberflächenzustand<br />
B unter Abspaltung <strong>von</strong> H2 ab. Dieser Mechanismus bleibt auch bis zu Grenzschichtdicken<br />
<strong>von</strong> 0,1 mm dominierend.<br />
Der Oberflächenzustand B bedeutet vollkommen mit Wasserstoffatomen abgesättigte Randbindungen<br />
der Diamantschicht. Mit sinkender Grenzschichtdicke und somit einem Übergang<br />
<strong>von</strong> CH3 zu C als wesentlichem Wachstumsmonomer, tragen immer mehr Reaktionen bei, die<br />
einen Übergang <strong>von</strong> einem Zustand zahlreicher freier Bindungen an der Diamantoberfläche<br />
zum nächsten (** → B**, HM*** → B**, HM** → B*) beinhalten. Obwohl bei einer<br />
Grenzschichtdicke <strong>von</strong> 0,1 mm nur ca. 1% der Oberfläche im Zustand ** vorliegt, gegenüber<br />
26% *H und 3% H*, die beide ebenso Kohlenstoffatome absorbieren können, ist der Übergang<br />
** → B** so bestimmend, weil er ein direktes Wachstum des Diamantgitters durch<br />
Brückenbildung bedeutet.<br />
Obwohl die Absorption der wesentlichen Wachstumsspezies C zu HM*** führt, was etliche<br />
weitere Reaktionen zur Bildung <strong>von</strong> *M erfordert, bleibt der Übergang *M → B auch bei<br />
geringen Grenzschichtdicken dominierend. Das ist dar<strong>auf</strong> zurückzuführen, dass die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass Wasserstoffatome, die an HM*** getragen werden, unter Bildung <strong>von</strong><br />
HM** absorbiert werden fünf mal höher ist als die Desorption des verbliebenen Wasserstoffatoms<br />
unter Bildung des Zustands B**. Gleiches gilt für den Übergang <strong>von</strong> HM** zu HM*<br />
gegenüber dem zu B* und wiederum <strong>von</strong> HM* zu HM gegenüber dem zu B. Das nächste<br />
Wasserstoffatom kann dann den Übergang <strong>von</strong> HM zu *M unter Abspaltung <strong>von</strong> H2 bewirken<br />
und so den dominanten Pfad öffnen. Somit ist letztlich die hohe Dichte <strong>von</strong> Wasserstoffatomen<br />
an der Substratoberfläche verantwortlich für die Dominanz des Schichtwachstums über<br />
den Oberflächenzustand *M → B. Für Grenzschichtdicken <strong>von</strong> 5 mm können <strong>auf</strong> Grund des<br />
unzureichenden Transports atomaren Wasserstoffs an die Substratoberfläche keine Diamantschichten<br />
abgeschieden werden [Gir93a, Gir93b].<br />
Modelle, die CHx als ausschließliche Wachstumsmonomere berücksichtigen, beschreiben das<br />
Diamantschichtwachstum sowohl für TPCVD bei Normal- und Niederdruck, wie auch für