Hochratesynthese von Hartstoffschichten auf Siliciumbasis - Qucosa ...
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2. Stand der Forschung<br />
41<br />
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Verarmung an MgO Monomeren bewirkt die rasche Bildung <strong>von</strong> MgO aus gasförmigem Mg<br />
und O, die wiederum <strong>auf</strong> den entstandenen Partikeln kondensieren. Darüber hinaus koagulieren<br />
stabile Partikel. Obwohl die ermittelte Temperatur, bei der Partikel kondensieren, nur<br />
ca. 72% der Schmelztemperatur <strong>von</strong> MgO beträgt, geht das Modell <strong>von</strong> kreisrunden Schmelztropfen<br />
aus. Da die ermittelte kritische Keimgröße ca. 10 bis 20 MgO Monomere beträgt, ist<br />
diese Annahme sinnvoll, denn für extrem kleine Partikel sind geringere Schmelztemperaturen<br />
als für makroskopisches Material zu erwarten. Da sowohl kreisrunde als auch facettenreiche<br />
Partikel in experimentellen Arbeiten synthetisiert werden, muss da<strong>von</strong> ausgegangen werden,<br />
dass die Annahme nur teilweise zutrifft.<br />
Sowohl hohe Abkühlgeschwindigkeiten als auch geringe Konzentrationen der Ausgangsstoffe,<br />
begünstigen in Folge einer hohen Übersättigung bei einsetzender Partikelkondensation<br />
das Bilden vieler, kleiner Partikel. Unter der Voraussetzung, dass die Reaktionskinetik nicht<br />
um mehr als eine Größenordnung zu hoch eingeschätzt wurde, ist der Einfluss <strong>auf</strong> die resultierende<br />
Partikelgröße gering. Erst bei um zwei Größenordnungen geringeren Reaktionsgeschwindigkeiten<br />
wirkt sich die Reaktionskinetik in einer wesentlichen Abnahme des<br />
resultierenden Partikeldurchmessers aus, da ein relativ hoher Anteil des Magnesiums in der<br />
Dampfphase nicht zu MgO reagiert und das Modell keine Kondensation <strong>von</strong> Mg <strong>auf</strong> der Partikeloberfläche<br />
bei nachträglicher Oxidation berücksichtigt. Die große spezifische Oberfläche<br />
der Partikel stellt die Oxidation kondensierenden Magnesiums geradezu sicher, so dass bei<br />
deutlich verlangsamter Reaktionskinetik dieser Mechanismus einbezogen werden müsste.<br />
Reale Plasmasyntheseprozesse können <strong>auf</strong> Grund <strong>von</strong> Wärmeverlusten an den Kammerwänden<br />
und den daraus resultierenden radialen Temperaturgradienten nicht eindimensional<br />
mit konstanter Abkühlrate betrachtet werden. Für präzisere Modelle muss die Temperaturfunktion<br />
entlang der Trajektorien der Monomere bekannt sein. Die im Folgenden entwickelten<br />
Modelle <strong>von</strong> Bilodeau et al. [Bil92] und Girshick et al. [Gir93c] sind zweidimensional und<br />
berücksichtigen auch die radiale Bewegung der Monomere in Folge <strong>von</strong> Thermophorese und<br />
konzentrationsgradientenbedingter Diffusion. Bilodeau et al. berücksichtigen Koagulationsprozesse<br />
nur bis zum Erreichen der Schmelztemperatur des zu synthetisierenden Stoffes,<br />
wobei keine Abhängigkeit vom Partikeldurchmesser einbezogen wird. Somit ist die Annahme<br />
kreisrunder Partikel sinnvoll. Allerdings wird in beiden Modellen der Kelvin Effekt, der die<br />
Abhängigkeit des Dampfdrucks vom Partikeldurchmesser beschreibt, vernachlässigt. Statt<br />
dessen wird für die spezifische Oberflächenenergie der Partikel die Oberflächenspannung der<br />
flachen Flüssigkeit mit ihrem Dampf eingesetzt. Da der Gleichgewichtsdampfdruck über der<br />
Oberfläche kleiner Partikel höher ist als über einer ebenen Fläche, wirkt sich diese Annahme