Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
Umweltregelungen keine besondere Betrachtung erforderlich ist und in einem<br />
solchen Gutachten sein kann.<br />
Einer differenzierteren Beurteilung bedürfen dagegen Altenheime. Hierbei ist<br />
grundsätzlich zu unterscheiden zwischen den Bereichen, in denen Ältere konzentriert<br />
wohnen, z. B. in Seniorenwohnzentren, und den Pflegeheimen. In den<br />
Seniorenwohnzentren ist damit zu rechnen, dass überwiegend gesunde, ältere<br />
Menschen leben, die wenig Unterschiede in den Lärmwirkungen gegenüber dem<br />
Erwachsenenalter zeigen. Für diese Art von Altenheimen sind die in der Synopse<br />
angegebenen Mittelungspegel für Regeneration und Erholung von 57 dB(A) außen,<br />
wobei der Innenpegel bei angekipptem Fenster von 42 dB(A)entscheidend ist, um<br />
unter präventiven Gesichtspunkten der Variabilität des Gesundheitszustandes<br />
Rechnung zu tragen. Dies ist eine Empfehlung, wissenschaftlich lässt sie sich nicht<br />
untersetzen.<br />
Anders sind die Pflegeheime zu beurteilen, in denen kranke oder teilweise sich in<br />
der Rekonvaleszenz befindende Patienten aufhalten. Hier wären in Anlehnung an<br />
Krankenhäuser am Tage die Mittelungspegel von 36 dB(A) (innen) und in der Nacht<br />
von 32 dB(A) (innen) als angemessene Präventionswerte zu betrachten. In dem<br />
Kapitel zu Krankenhäusern wurde auf eine Untersuchung von GRIEFAHN (1982)<br />
hinsichtlich der Reaktion im Herz-Kreislauf-Bereich bei unterschiedlichen<br />
Krankheitsgruppen verwiesen. Pflegeheime sollten in dem Bereich der<br />
Schwerkranken eingeordnet werden. die Empfindlichkeit ist etwa um 24 dB(A) höher,<br />
so dass bei Berücksichtigung eines gekippten Fensters Maximalpegel von 51 dB(A)<br />
zu empfehlen sind. Als Häufigkeit sollte, wie bei dem Präventivkriterium 25 x 90 für<br />
Gesunde ein Pegelhäufigkeitskriterium von 25 x 51 am Tag und entsprechend dieser<br />
Ableitung ebenfalls unter präventiven Gesichtspunkten ein Pegel von 13 x 45 in der<br />
Nacht verwendet werden.<br />
Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass die wissenschaftliche Basis dieser<br />
Ableitungen nicht sehr sicher ist. Dies liegt nicht nur an den fehlenden<br />
Untersuchungsergebnissen, sondern auch an der Vielfältigkeit der Störungen bei<br />
Patienten in Pflegeheimen. Sollten lebensunterstützende und überwachende Geräte<br />
eingesetzt werden, so ist –wie in den Krankenhäusern – ein teilweise höherer<br />
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