Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
Bereich auch keine Dosis-Wirkungs-Beziehung gefunden. Zwischen 55 und 65 dB(A)<br />
wurde auf einer 10-stufigen Antwortskala zur Belästigung ein Durchschnittswert von<br />
5 angegeben, also genau in der Mitte. Ab 70 dB(A) stieg die Belästigung wieder<br />
deutlich an.<br />
7.2 Korrekturfaktoren bei Belästigung<br />
Von GUSKI (2003) wird in die Lärmwirkungsdiskussion eingebracht, dass sich der<br />
Anteil der Belästigten durch Fluglärm im letzten Jahrzehnt erhöht hätte, weshalb ein<br />
Abzug von den Dosis-Wirkungs-Beziehungen von zusätzlich 1,5 dB(A) zu erfolgen<br />
hätte. Die bevölkerungsbezogenen Erhebungen zum Fluglärm, soweit sie<br />
methodisch vergleichbar sind, zeigen, dass der Anteil der erheblich Belästigten<br />
zurückgegangen und demnach der der mittelmäßig Belästigten angestiegen ist,<br />
wenn nicht andere Faktoren eine Rolle spielen. Nach Ortscheid stieg der Trend der<br />
Belästigung für die vom Fluglärm "stark Belästigten" von 1984 - bis 1989 auf 20 %<br />
an, seit 1990 kann dann bis 1998 ein Abfall auf 5 % festgestellt werden. Die "nicht so<br />
stark Belästigten" stiegen ebenfalls von 1984 (26 %) bis 1991 auf 40 % an und<br />
zeigten von da ab eine gleich bleibende, eher leicht abfallende Tendenz (1994 36<br />
%).<br />
DE JONG beschrieb von 1977 bis 1987 eine Zunahme von 11 auf 15 % der "stark<br />
Belästigten", während die "nicht so stark Belästigten" von 29 % auf 40 % stiegen.<br />
KASTKA (1995) ermittelte von 1987 – 1993 etwa 20 % Zunahme der Belästigungen,<br />
obwohl der Mittelungspegel in der gleichen Zeit um 2,1 dB(A) abfiel. Kastka<br />
begründet diesen Zusammenhang damit, dass die trotz fallender Pegel allgemein<br />
angestiegene Belästigungswirkung in der stark gestiegenen Zahl von "aktiven"<br />
Anwohnern zu sehen ist. Diese zeigen Belästigungsreaktionen, die auf eine um 20 %<br />
erhöhte Empfindlichkeit hinweisen. Die Passiven stellen jedoch die große Mehrheit<br />
der Befragten dar (80%). Oliva kommt in seiner umfangreichen Untersuchung (1998)<br />
zu dem Schluss, dass sich in dem Zeitraum von 1971 bis 1991 die<br />
Belästigungsreaktion an den Flughäfen Genf und Zürich nicht wesentlich geändert<br />
habe und dass die Beziehung zwischen Lm und Belästigungsreaktion unterhalb von<br />
63 dB(A) in der Schweiz annähernd konstant geblieben ist. Für 1971 und 1991<br />
76