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Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />

Bisherige Ergebnisse der Lärmwirkungsforschung beruhen überwiegend auf anderen<br />

Belastungsgrößen.<br />

Schutzziele, wie Vermeidung von Krankheiten, Belästigung, Schlafstörungen,<br />

beinhalten stets eine prognostische Aussage zu längerfristigen Wirkungen,<br />

Forschungsergebnisse widerspiegeln die im Allgemeinen vorhandenen Beziehungen<br />

zu Lärmpegeln. Bei der Interpretation zur Ableitung von Begrenzungswerten wird<br />

davon ausgegangen, dass die Betroffenen ständig in solchen Bereichen leben. Bei<br />

der Nutzung von Erholungsgebieten sowie von Erholungsaktivitäten ist die Situation<br />

jedoch anders. Sie werden zeitweilig aufgesucht bzw. durchgeführt. Deshalb ist ein<br />

Schluss auf die Störung dieser Erholungsbetrachtung z. B. zur Gesundheit nicht<br />

möglich. Wissenschaftliche Erkenntnisse liegen nicht vor. Ebenso gibt es nahezu<br />

keine Erkenntnisse zur Beeinträchtigung von bestimmten unterschiedlichen<br />

Erholungsaktivitäten durch Fluglärm.<br />

Die empfundene Störung der Erholung in Erholungsgebieten und bei<br />

Erholungsaktivitäten hängt erheblich von der Art der Aktivitäten ab, zeigt auch<br />

Unterschiede bei gleichen Pegeln in unterschiedlichen Bereichen (ANDERSON et al.<br />

1993). Dosis-Wirkungs-Beziehungen lassen sich schwierig nachweisen (FIDELL et<br />

al. 1996). GJESTLAND et al. (1990) finden bei Befragungen u. a. zur Störung der<br />

Erholung bei Tagespegeln zwischen 50 und 55 dB(A) etwa 10 % Gestörter. Bei etwa<br />

<strong>60</strong> dB sind es 20 %, bei 65 dB etwa 30 %.<br />

Die Untersuchung von Gjestland (1990) untersucht nicht die Erholungsfunktion selbst<br />

– dazu gibt es für Fluglärm keine Untersuchungen -, sondern die subjektiven<br />

Angaben zu einer Störung der Erholung. Auffallend in dieser Untersuchung ist, dass<br />

die Erholung weitaus geringer störbar ist als die Kommunikation innen und außen bei<br />

gleichen Pegeln. Insbesondere bei Pegeln über 57 dB(A) verstärkt sich die Differenz<br />

der gestörten Personen zwischen Erholung und Kommunikation. Ca. 8 % der<br />

Befragten sind unabhängig vom Pegel immer gestört. Bei Leq 50 dB(A) bis etwa 58<br />

dB(A) sind etwa 10 % der Befragten in ihrer Erholung gestört, unter 40 dB(A), was<br />

am Tag einer leisen Umgebung entspricht, bereits 8 %.<br />

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