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Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />

Schmerzzustände sind mit einer Verminderung des Cortisols und einer geringeren<br />

Reaktivität auf Belastungen verbunden [HEIM et al. 2000].<br />

Häufig wird bei der Erklärung krankmachender Prozesse die Cortisolwirkung auf die<br />

Immunfunktion und damit auf die Abwehr von Krankheiten in den Mittelpunkt gestellt.<br />

WILCKENS [1995] kommt zur Feststellung, dass die Rolle der Glucocorticoide, z. B.<br />

des Cortisols „zumindest was endogenes (selbst produziertes) Cortisol in<br />

physiologischen Konzentrationen betrifft ... nicht als immunsuppressiv<br />

(Unterdrückung der Immunantwort) sondern als notwendige Voraussetzung für eine<br />

koordinierte Immunantwort einzustufen“ ist (Erklärungen in Klammern durch den<br />

Gutachter). Es ist also wichtig, zwischen einer Wirkung des Cortisols als<br />

physiologischer Gegenregulation u. a. gegen überschießende immunologische<br />

Antworten und einer krankhaften sowie durch Pharmaka ausgelösten<br />

Immunsuppression zu unterscheiden.<br />

Die Hypophysen-Hypothalamus-Nebennierenrinden-Achse (HHN) mit Beeinflussung<br />

der Cortisolausscheidung wird auch durch krankheitsbedingte<br />

Entzündungsparameter aktiviert. Mindestens 10 verschiedene Zytokine<br />

(Entzündungsparameter) lösen eine endokrine (hormonelle) Reaktion aus und<br />

erlauben dadurch den Tieren das Überleben. Das Immunsystem selbst wirkt auf die<br />

Cortisol produzierenden Teile des Organismus wie auch auf Gehirnregionen<br />

(SCHAUENSTEIN et al. 2001).<br />

Zum anderen sind Katecholamin- oder Cortisolreaktionen sehr selten 'generalisiert';<br />

die verschiedenen Organe können sehr unterschiedlich auf den gleichen Stimulus<br />

reagieren, verschiedene Stimuli haben verschiedene Aktivationsmuster. Es sind also<br />

sehr vielgestaltige und miteinander verbundene Prozesse, die insbesondere im<br />

psychologischen Bereich ablaufen. Dies verbietet auf der einen Seite eine isolierte<br />

Interpretation eines einmalig gemessenen Hormonwertes, zum anderen stellt diese<br />

„vermaschte Regulation“ hohe Anforderungen an ein wissenschaftliches<br />

Untersuchungsdessin.<br />

Den Glucocorticoiden wird zum anderen eine Bedeutung im Alterungsprozess<br />

zugewiesen, wie das bereits dargestellt wurde (McEwen 1998). Erhöhte<br />

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