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Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />

Krankheiten, auf Toilette gehen, Bettnachbar, Schnarchen u.a. Die<br />

Wahrscheinlichkeit der durch Fluglärm ausgelösten Bewegungsaktivität war im<br />

Durchschnitt bei Außenpegeln (Innenpegel werden mit 20 dB geringer angegeben)<br />

von 69 bis 75 dB(A) (Maximalpegel) nicht erhöht. Pegel von 76 bis über 88 dB(A)<br />

zeigten dann einen linearen Anstieg, wobei in den Bereichen von 82 bis 87 dB(A)<br />

etwa 2 % lärm induzierter Bewegungsaktivitäten vorhanden waren. Die Autoren<br />

stellen fest, dass ihre Ergebnisse u. a. die Griefahn-Ergebnisse von 1978 stützen, die<br />

davon ausgehen, dass unter <strong>60</strong> dB(A) im Raum die Wahrscheinlichkeit des lärm<br />

bedingten Aufwachens gegen null geht. Die Bewegungshäufigkeit in der Nacht stand<br />

mit der subjektiven Bewertung der Schlafqualität am folgenden Tag in Beziehung.<br />

Gegen die Ergebnisse dieser Studie wird vor allem eingewendet, dass um die<br />

Londoner Flughäfen ein umfassendes Lärmschutzprogramm mit<br />

Schallschutzfenstern bei etwa zwei <strong>Dr</strong>ittel der untersuchten Gebäude vorgenommen<br />

wurde. Damit wären die Pegel hinsichtlich ihrer Wirkungen zu hoch eingeschätzt. Zu<br />

berücksichtigen ist aber, dass eben auch ein <strong>Dr</strong>ittel ohne wesentlichen Schallschutz<br />

in die Untersuchung einbezogen wurde und eine nicht definierte Zahl von<br />

Untersuchten auch bei angekipptem oder geöffnetem Fenster schlief.<br />

In der DLR-Laborstudie, wurden keine systematischen Zusammenhänge oder<br />

Wechselwirkungen zwischen Anzahl bzw. Lautstärke der Fluggeräusche mit den<br />

Aktimeterdaten gefunden (BASNER 2004).<br />

Als Erkenntnis aus der bisherigen Lärmwirkungsforschung für die Nacht ist zu<br />

schließen, dass entscheidendes Kriterium zur Veränderung von negativen Wirkungen<br />

die Maximalpegelhäufigkeit darstellt. Im diesem lärm<strong>med</strong>izinischen Gutachten wird<br />

von einem Schallpegel von <strong>60</strong> dB(A) in einer Häufigkeit von 6-mal pro Nacht im<br />

Durchschnitt der sechs verkehrsreichsten Monate als kritischem Wert ausgegangen.<br />

Bei Außenwerten von mehr als 6 x 75 dB(A) sind Gesundheitsbeeinträchtigen durch<br />

lärm bedingtes Aufwachen nicht auszuschließen. SPRENG (2003) hat auf der<br />

Grundlage der Maschke-Untersuchungen ein Cortisolmodell für zulässige<br />

Pegelhäufigkeiten in einer Nacht aufgestellt. Trotz der vorher genannten<br />

Einschränkungen und einiger willkürlicher Hypothesen, die experimentell nicht zu<br />

untersetzen sind, ist das Resultat Kombination von Häufigkeit und Pegeln in einer<br />

guten Übereinstimmung zu Modellen, die auf der Grundlage des Aufwachens erstellt<br />

worden sind. Nach diesem Cortisolmodell von SPRENG (2002 und 2003) sind nicht 6<br />

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