Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
lange bekannt. Auch die Dosis-Wirkungs-Beziehungen sind uns weitgehend geläufig.<br />
Weitaus umfangreicher werden im Zusammenhang mit Verkehrslärm die<br />
extraauralen Lärmschäden, d.h. außerhalb des Hörorgans diskutiert (Tab. 2). Dass<br />
so viele Schadensmöglichkeiten diskutiert werden, ist nicht verwunderlich, denn Lärm<br />
löst unspezifische Prozesse im Organismus aus (siehe Kapitel 3).<br />
Tab. 2: Extraaurale negative Lärmwirkungen<br />
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
• Psychische und psychiatrische E.<br />
• Atemwegserkrankungen<br />
• Medikamentenverbrauch<br />
• Schwangerschaft/Geburtsgewicht<br />
• Hormonelle Erkrankungen (z.B. Diabetes)<br />
• Magen-Darm-Erkrankungen<br />
• Allergien<br />
• Tinnitus (Hörgeräusche)<br />
• Krebs<br />
• Migraine<br />
• Hauterkrankungen<br />
Die gesicherten Erkenntnisse liegen zu den negativen Wirkungen des Lärms auf das<br />
Hörorgan vor. Deshalb soll dies auch als erstes diskutiert werden.<br />
5.1. Schäden durch Lärm am Ohr<br />
Wissenschaftlich erwiesen sind kausale Beziehungen zwischen Lärm und Krankheit<br />
für Schäden am Ohr. Das trifft für die Lärmschwerhörigkeit in der Arbeit sowie für die<br />
mechanische Zerstörung von Teilen des Hörorgans durch Lärm hoher Intensität zu.<br />
Lärmschwerhörigkeit durch Arbeit als mögliche Berufskrankheit ist eine<br />
Innenohrschwerhörigkeit mit charakteristischen Merkmalen, die bei Lärmpegeln von<br />
Leq3 = 85 dB(A) während der Schicht und bei einer Einwirkung von etwa 10 Jahren<br />
bei etwa 1 % der Arbeitnehmer auftritt. Unter präventiven Gesichtspunkten sollten<br />
nach neueren Erkenntnissen Leq3 = 80 dB(A) in einer Arbeitsschicht unterschritten<br />
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