Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

Lärmmedizinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden
Od d s Ra tio (9 5 % Kl)
1,75
1,5
1,25
1
0,75
0,5
0,25
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0
60-65 dBA >65-70 dBA >70 dBA
Abb. 1: Verkehrslärm und Herzinfarktinzidenz (NaRoMI-Studie 2004)
KI = Konfidenzintervall, UBA = Umweltbundesamt
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Frauen UBA
Männer UBA
Männer Charité
Frauen Charité
Aus dieser Abbildung wird auch deutlich, dass bei geschätzten Werten (unter 60
dB(A)) vollkommen unerwartete Ergebnisse errechnet wurden. In diesen Bereichen
tritt nach den Berechnungen der Charité das höchste Risiko auf. Diese
umfangreichste Untersuchung zu Herzinfarkt und Lärm – sonst spielt bei
Herzinfarktursachen der Lärm kaum eine Rolle- kann von der Art des Studiendesigns
die Frage der Kausalität nicht beantworten, sie „bekräftigen eine Hypothese“, wie
Babisch (2004) es formulierte.
Die Problematik besteht darin, dass es wissenschaftlich äußerst schwierig ist, den
Faktor Lärm aus den vielfältigen Einflüssen auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen „heraus zu filtern“ Zusätzliche Faktoren wie soziale Schicht,
genetische familiäre Belastung, Ernährungsgewohnheiten, Verhaltensweisen,
Bewegungsmangel, Diabetes mellitus, Rauchen, Übergewicht stellen weitaus
signifikantere Einflussfaktoren für eine ischämische Herzkrankheit als Lärm dar.
Nach einer Übersicht von OMURA et al. (1996) sind mittlerweile rund 177
Risikofaktoren identifiziert worden, denen eine mitverursachende Rolle bei der
Genese von kardiovaskulären Erkrankungen zugeschrieben wird. Lärm kann, wie alle
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