Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
- Verminderung des Gesamtschlafes<br />
- Erinnerbares Aufwachen<br />
• Subjektive Wirkungen<br />
- Bewertung der Schlafqualität<br />
- Belästigung<br />
- Bewertung der "after effects" eines gestörten Schlafes im Befinden, der<br />
Leistung und im Verhalten.<br />
Dabei gibt es zwischen diesen unterschiedlichen Parametern eine wechselseitige<br />
Beeinflussung. GRIEFAHN (1991) unterscheidet zwischen primären (in einer Nacht),<br />
sekundären (nach einer Nacht) und tertiären (langfristigen) Wirkung. Entscheidend<br />
für den gegenwärtigen Wissensstand zur Bedeutung von lärmbedingten<br />
Schlafbeeinflussungen ist, dass zur pathophysiologischen, d. h. krank machenden<br />
Bedeutung dieser einzelnen Parameter kaum eine Aussage möglich ist, so dass<br />
unser Stand zu den primären Wirkungen durch Schall relativ gut ist, die sekundären<br />
Wirkungen von vielen weiteren Faktoren abhängt und die tertiären Wirkungen<br />
weitgehend unklar sind.<br />
So bunt die Parameterpalette in der Schlafwirkungsforschung ist, so unterschiedlich<br />
sind auch die Ergebnisse. MASCHKE et al. (1997) referierten im Auftrag des<br />
Bundesumweltamtes 35 Studien zu nächtlichen Lärmwirkungen. Die<br />
Hauptergebnisse dieser Studien sind von mir zusammengefasst worden und in<br />
Kurzfassung in der Tab. 8 dargestellt (<strong>Scheuch</strong> 2004).<br />
Gleiche Bezeichnungen für einen Wirkungsparameter haben häufig sehr<br />
unterschiedliche Merkmale zur Grundlage. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass<br />
auch die Anzahl tatsächlich signifikanter Veränderungen in diesen Publikationen<br />
gering ist. Hinzu kommt, dass teilweise wenige Nächte untersucht worden sind, eine<br />
Reihe dieser Arbeiten Laboruntersuchungen umfassen, Pegel und Häufigkeiten<br />
erheblich schwanken. Der Zeitpunkt der Lärmeinwirkung in der Nacht, der - und<br />
darüber besteht Einigkeit - einen unterschiedlichen Einfluss auf die Wirkung hat,<br />
wurde nur in wenigen Beiträgen berücksichtigt. Individuelle Eigenschaften spielen<br />
eine untergeordnete Rolle, teilweise wurden nur Lärmsensible ausgewählt.<br />
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