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Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />

realisiert, um wiederum ein Gleichgewicht als Voraussetzung für eine funktionelle<br />

Optimalität zu erreichen.<br />

Das führt natürlich zu messbaren Veränderungen auch unter Lärm.<br />

Schwellen gibt es nicht nur für <strong>med</strong>izinisch relevante Schutzziele auf der Grundlage<br />

von somatischen Anpassungsvorgängen. Auch hinsichtlich der subjektiven Widerspiegelung<br />

von Schall, der Belästigung wie auch der Relevanz von Kommunikationsstörungen<br />

sind solche Schwellen festzulegen. In der von uns verwendeten Auffassung<br />

von Gesundheit kann man sich belästigt fühlen ohne dass die Fähigkeit beeinträchtigt<br />

ist, seine Umweltanforderungen zu bewältigen und sich selbst zu entwickeln.<br />

Belästigung kann als Auslöser zum Aneignen von Bewältigungsformen werden.<br />

Auch unterhalb der definierten Schwellen können physiologische und psychologische<br />

Reaktionen auftreten, z.B. aufgrund der individuellen Bedeutsamkeit des<br />

Schallereignisses, durch Richtungshören u.a.<br />

In der Synopse wird davon ausgegangen, dass prinzipiell seitens der Lärmwirkungsforschung<br />

der Auftrag zur Lärmminderung bei unserem gegenwärtigen<br />

Erkenntnisstand resultiert. Deshalb sind die Schwellenwerte als langfristige<br />

Zielorientierung genannt, nicht wegen eines Risikos, sondern für eine quantitative<br />

und vernunftbasierte Zielstellung. Zum anderen wissen wir, dass es nahezu keinen<br />

Schallpegel gibt, bei dem es nicht zu individuellen Reaktionen kommen kann. Auch<br />

zur Minimierung des Einzelrisikos für besonders schutzbedürftige Personen stellen<br />

diese Schwellenwerte nur eine Zielvorstellung dar. Deshalb wurde in der Synopse<br />

aufgeführt, dass Schwellenwerte unter dem Minimierungsgebot langfristig angestrebt<br />

werden sollen.<br />

Auch aus juristischer Sicht wird dieses Schutzkonzept unterstützt und als<br />

handhabbar eingeschätzt (DOLDE 2003, GIEMULLA und SCHORCHT 2004).<br />

Den auch international gebräuchlichen Beurteilungskriterien liegen jeweils<br />

Durchschnittwerte zu Grunde, entweder Mittelungspegel oder<br />

Maximalpegelhäufigkeiten in einem bestimmten Zeitraum, in der BRD in den sechs<br />

verkehrsreichsten Monaten. Diese können an einzelnen Tagen oder auch<br />

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