Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
6. Schutzziel: Vermeidung nächtlicher Schlafstörungen durch Lärm<br />
6.1 Wirkungsparameter von Schlafstörungen<br />
Neben der möglichen Gesundheitsbeeinträchtigung wird bei den Lärmwirkungen<br />
besonders der erheblich störende Effekt in der Nacht diskutiert. Im deutschen<br />
Fluglärmgesetz von 1971 wurde ein 24-Stunden-Wert zur Beurteilung herangezogen.<br />
Durch die lärm<strong>med</strong>izinischen Gutachten der letzten 30 Jahre wurde auch in der<br />
Rechtssprechung eine Zweiteilung zwischen Tag 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr und Nacht<br />
22:00 Uhr bis 6:00 Uhr vorgenommen. Damit soll der besonderen Schutzbedürftigkeit<br />
des Nachtschlafes Rechnung getragen werden. Dies wird auch in diesem<br />
lärm<strong>med</strong>izinischen Gutachten berücksichtigt.<br />
Verkehrslärm bedingte Störungen des Nachtschlafs stellen neben der Belästigung<br />
die häufigste Beeinträchtigung dar. Durch die Zunahme des Flugverkehrs und die<br />
Ausdehnung auf die Nacht ist auch objektiv in den letzten zwei Jahrzehnten eine<br />
erhebliche Zunahme der Nachtflugbewegungen vor sich gegangen. Deshalb hat sich<br />
die Lärmwirkungsforschung auch zunehmend dieser Problematik zugewandt.<br />
Nach vielen Schlafuntersuchungen im Labor wurden in den letzten 10 Jahren auch<br />
einige Untersuchungen in üblichen Schlafbedingungen unter Lärmeinwirkung<br />
durchgeführt. Die Problematik dieser Untersuchungen besteht jedoch in der<br />
mangelnden Vergleichbarkeit, insbesondere was die Häufigkeit der untersuchten<br />
Nächte als auch die Parameter zum Nachweis einer Schlafstörung durch Lärm<br />
betrifft. So wird eine Vielzahl von Kenngrößen verwendet.<br />
Diese unterschiedlichen Effektparameter von Schalleinwirkung kann man einteilen in<br />
• Reaktionen im Schlaf<br />
- Änderung der Schlafstadien, der -tiefe<br />
- Nichterinnerbares Aufwachen<br />
- Körperbewegungen<br />
- Vegetative und hormonelle Veränderungen<br />
h Schlafablaufstörungen<br />
- Einschlaf- und Durchschlafstörungen<br />
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