Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
werden. Die Gewöhnungsprozesse sind bei Gesunden, denn nur diese wurden in die<br />
Untersuchungen einbezogen, scheinbar ausgeprägter als angenommen.<br />
6.4 Schlussfolgerungen für Begrenzungswerte<br />
Aus den bisherigen Untersuchungen lassen sich Schlussfolgerungen für die<br />
Verwendung von Begrenzungswerten zur Vermeidung oder Verminderung von<br />
Lärmstörungen in der Nacht aufstellen. Aus den bisherigen Ergebnissen lässt sich<br />
eindeutig die Schlussfolgerung ableiten, dass vordergründig für die Wirkungen von<br />
Lärm während des Schlafes die Maximalpegel und vor allem die<br />
Maximalpegelhäufigkeiten sind. Am häufigsten wurde bisher ein von JANSEN<br />
verwendeter Grenzwert von 6 x <strong>60</strong> dB(A) innen verwandt. Unter dem Aspekt der<br />
Gesundheitsgefährdung ist dieser Wert nach den neueren Ergebnissen nicht<br />
abzulehnen Als Innenraumpegel ist er als kritischer Toleranzwert auch in der so<br />
genannten Synopse aufgenommen worden (siehe unten). Er zwingt bei<br />
Überschreitungen zum Handeln, da dann die Möglichkeit gesundheitlicher<br />
Beeinträchtigungen nicht auszuschließen ist und weitere negative Wirkungen nicht<br />
möglich sind.<br />
In der DLR – Studie (BASNER et al. 2004) wurde ermittelt, dass unterhalb von 33<br />
dB(A) nur noch natürliches, spontanes Aufwachen zu beobachten ist. Allerdings<br />
treten physiologische Aufwachwahrscheinlichkeiten unterhalb von <strong>60</strong> dB(A) sehr<br />
gering auf. In den Feldversuchen unter realen Bedingungen zeigte sich erst bei 25<br />
Überflügen mit 53 dB(A) ein lärmbedingtes Aufwachen, bei <strong>60</strong> dB(A) lag die<br />
Aufwachwahrscheinlichkeit bei 6 %. Mithin ist erst bei 16 Überflügen mit <strong>60</strong> dB(A) in<br />
der Nacht mit einem lärmbedingten Aufwachen in den gewohnten Schlafzimmern zu<br />
rechnen.<br />
Unter Vorsorgeaspekten sollte jedoch der in der Synopse (GRIEFAHN et al. 2002)<br />
genannte Präventivwert von 13 x 53 dB(A) pro Nacht nicht überschritten werden. Auf<br />
der Grundlage von Untersuchungen von GRIEFAHN (1990) unter Berücksichtigung<br />
des Streuungsbereiches und auch SPRENG (2001) kann ein Maximalpegel von 53<br />
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