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Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD

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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />

Tab. 6: Labor- und Felduntersuchungen zur Wirkung von Lärm auf Stresshormone<br />

( Angaben in Prozent)<br />

Parameter<br />

Anzahl<br />

Studien<br />

n<br />

signifik.<br />

Anstieg<br />

%<br />

nicht<br />

signif.<br />

Anstieg<br />

%<br />

gleichbleiben<br />

%<br />

47<br />

Abfall<br />

Adrenalin 29 20 20 50 10<br />

Noradrenalin 29 27 14 59 -<br />

Cortisol 34 18 12 62 8<br />

Wenn MASCHKE et al. [1998] zur Feststellung kommen, dass es 3 Typen von<br />

Cortisolreaktionen auf Lärm gibt: Anstieg, Abfall, Gleichbleiben, dann widerspiegelt<br />

das weitgehend den gegenwärtigen Kenntnisstand.<br />

Die Katecholamine steigen nach einem auslösenden Ereignis schnell an,<br />

verschwinden jedoch auch schnell aus Blut und Urin. Ihr Schädigungsmechanismus<br />

ist deshalb auch vordergründig bei Vorschädigungen zu erwarten, die eine solche<br />

unmittelbare Wirkung nicht mehr kompensieren lassen. Solche Wirkungen sind unter<br />

normalem Verkehrslärm kaum zu erwarten. Cortisol dagegen bleibt länger im Blut,<br />

wird deutlich später abgebaut, so dass es bei wiederkehrenden Ereignissen möglich<br />

wäre, dass eine Kumulation, „Aufschaukelung“, möglich wäre. Doch wie bereits<br />

angeführt, reguliert der Organismus dagegen. Am Tag gelingt der Nachweis von<br />

normalen, immer wiederkehrenden Auswirkungen von Verkehrslärm auf die Hormone<br />

äußerst schwierig, da vielfältige andere Einflüsse eine deutlich stärkere Wirkung als<br />

Lärm haben. Deshalb sind Untersuchungen während der Nacht unter<br />

Lärmeinwirkung aussagefähiger und auch einfacher. In der kürzlich vorgestellten<br />

DLR-Studie „Leiser Flugverkehr“ (SAMEL et al. 2004), der bisher umfangreichsten<br />

Feldstudie mit Untersuchungen von Hormonen bei nächtlichem Flugverkehr, wurden<br />

auch keinerlei wesentliche Effekte auf Cortisol und Katecholamine unter häuslichen<br />

Bedingungen in Abhängigkeit von Lärm festgestellt. In der Laborsituation wurde eine<br />

Tendenz zu höherem Cortisol gefunden, wobei bei den lauteren Pegeln wiederum<br />

ein Abfall gemessen wurde. Dies entspricht auch den Ergebnissen, die in der Tab. 2<br />

%

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