Univ.-Prof. Dr. med. Klaus Scheuch Amselgrund 60 01728 ... - DFLD
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Lärm<strong>med</strong>izinisches Gutachten Flughafen Kassel-Calden<br />
Trotz der geringen Dauer der Maximalpegel wird die Störwirkung durch Fluglärm<br />
gegenüber Straßenlärm als höher eingeschätzt. Das liegt vor allem an dem<br />
intermittierenden Charakter und psychischen Bewertungen.<br />
Für das Schutzziel Kommunikation wird zwischen Innen- und Außenpegel<br />
unterschieden. Für Außenwohnbereiche können die für den Innenraum geltenden<br />
kritischen Werte nicht herangezogen werden, weil hier Freifeldbedingungen<br />
herrschen, die im Inneren nicht gegeben sind. Auch kann an die Sprachqualität im<br />
Außenbereich nicht der strenge Maßstab angelegt werden, der für den Innenbereich<br />
notwendig ist.<br />
Von SPRENG (1994) werden verschiedene tolerable Innengeräuschpegel für gutes<br />
bis sehr gutes Sprachverstehen aufgestellt. Es wird dabei zwischen enger<br />
Kommunikation (1 m Abstand) mit einem Kommunikationspegel von 57 dB(A), eine<br />
familiäre Kommunikation in 4 m Abstand mit normal-/angehobener Stimme und<br />
einem Kommunikationspegel von 63 dB(A) sowie eine schulische Kommunikation im<br />
10-Meter-Abstand mit angehobener Stimme bei einem Kommunikationspegel von 69<br />
dB(A) unterschieden. SPRENG gibt für diese Kommunikationsformen je nach der Art<br />
von Personengruppen Signalstörverhältnisbereiche zwischen 6 und 31 dB an.<br />
Deshalb wird auch empfohlen, für unterschiedliche Personengruppen (siehe unten)<br />
auch unterschiedliche mittlere tolerable Innengeräuschpegel anzusetzen.<br />
Schlussfolgerung für Begrenzungswerte<br />
Als Außenwert für befriedigende bis ausreichende Kommunikation bietet sich<br />
aufgrund der vorhandenen Untersuchungsergebnisse für den Tag als kritischer<br />
Toleranzwert ein Lm von 62 dB(A) an. Für den Innenraum lassen sich<br />
Mittelungspegel von 45 dB(A) als kritische Toleranzwerte angeben. Der Außenwert<br />
entspricht dem präventiven Wert für die Einschränkung der erheblichen Belästigung.<br />
Störpegel für den Außenbereich zu einer noch tolerierbaren Nutzung liegen bei etwa<br />
68 dB(A) (LAZARUS 1990, SPRENG 1994). Bei vier Meter Sprechabstand liegt dies<br />
etwa bei 56 dB(A). Daraus kann man ableiten, dass als kritischer Wert für eine<br />
befriedigende und ausreichende Kommunikation ein Störpegel von 62 dB(A)<br />
anzunehmen ist.<br />
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