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Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

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austausch zwischen dem Körper des Menschen und seiner thermischen Umgebung kann in<br />

Form einer Energiebilanzgleichung beschrieben werden, der Anwendung des ersten Hauptsatzes<br />

der Thermodynamik:<br />

[ Q ( Ta,<br />

v)<br />

+ Q*<br />

( Tmrt,<br />

v)<br />

] − [ Q ( e,<br />

v)<br />

+ Q ( e,<br />

v)<br />

] − QRe<br />

( Ta,<br />

e)<br />

± = 0<br />

M SW<br />

−W − H L<br />

S<br />

Gl. 1<br />

M Metabolische Rate (Gesamtaktivität)<br />

W Mechanische Leistung (Art der Aktivität)<br />

S Speicherung (Änderung im Wärmeinhalt des Körpers)<br />

Haut:<br />

QH Turbulenter Fluss sensibler Wärme<br />

Q* Strahlungsbilanz<br />

QL Turbulenter Fluss latenter Wärme (Diffusion von Wasserdampf durch die Haut)<br />

QSW Turbulenter Fluss latenter Wärme (Verdunstung von Schweiß)<br />

Atmung:<br />

QRe Wärmefluss über Atmung (sensibel and latent)<br />

Die meteorologischen Einflussgrößen sind Lufttemperatur Ta, Wasserdampfdruck e, Windgeschwindigkeit<br />

v und mittlere Strahlungstemperatur Tmrt, über die die kurz- und langwelligen<br />

Strahlungsflüsse auf den Menschen bezogen werden. Tmrt ist, bezogen auf einen Menschen<br />

in festgelegter (hier aufrechter) Körperhaltung, gegebenen Werten von Albedo und Emissionskoeffizient<br />

der Bekleidung, definiert als diejenige einheitliche Temperatur einer schwarz<br />

strahlenden Umgebung, bei der der gleiche Strahlungsverlust bzw. –gewinn auftritt, wie unter<br />

den aktuellen Umgebungsbedingungen. Zusätzlich werden die metabolische Rate (entsprechend<br />

der Aktivität und ggf. durch Kältezittern) und die Bekleidungsisolation (Verhaltensanpassung!)<br />

benötigt. In Gl.1 sind die erforderlichen meteorologischen Variablen den relevanten<br />

Wärmeflüssen in Klammern zugeordnet, nicht jedoch die in Wechselwirkung stehenden<br />

internen (physiologischen) Variablen wie Hauttemperatur, Kerntemperatur, Schweißrate,<br />

Hautbenetzungsgrad. Zur Realisierung einer ausgeglichenen Wärmebilanz verfügt der Organismus<br />

über ein komplexes Regulationssystem, dessen zentrales steuerndes System im Hypothalamus<br />

des Gehirns lokalisiert ist.<br />

1.2.1 Thermoregulation<br />

Von einem mathematischen Standpunkt aus kann der Organismus des Menschen in zwei gekoppelte<br />

Thermoregulationssysteme eingeteilt werden: (1) das steuernde aktive System, das<br />

die thermophysiologischen Reaktionen wie die Verteilung des peripheren Blut- (und damit<br />

Wärme-) Flusses von unakklimatisierten Personen, die zusätzliche Wärmeproduktion durch<br />

Kältezittern und Schweißproduktion beinhaltet, und (2) das gesteuerte passive System mit den<br />

anatomischen Eigenschaften und den Wärmetransportphänomenen innerhalb des Organismus<br />

und an seiner Oberfläche (Abb. 1). Damit werden die lokalen Wärmeflüsse von den verschiedenen<br />

Oberflächensegmenten über freie und erzwungene Konvektion, langwelliger Strah-<br />

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